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Georg Raphael Donner

Georg Raphael Donner, Merkur, um 1738/1739, Blei-Zinn-Legierung, H: 39 cm, Belvedere, Wien, Inv ...
Georg Raphael Donner
Georg Raphael Donner, Merkur, um 1738/1739, Blei-Zinn-Legierung, H: 39 cm, Belvedere, Wien, Inv ...
Georg Raphael Donner, Merkur, um 1738/1739, Blei-Zinn-Legierung, H: 39 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 2431
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    1693 Essling – 1741 Wien
    GeburtsortWien, Wien, Österreich, Europa
    SterbeortWien, Wien, Österreich, Europa

    Auch wenn Georg Raphael Donner selbst nie der Wiener Akademie als Mitglied oder gar Lehrer angehörte, war sein Einfluss auf die österreichische Plastik und Skulptur der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts von enormer Größe. Der Sohn eines Zimmermanns wurde anfänglich beim Wiener Hofjuwelier Johann Kaspar Prenner zum Goldschmied ausgebildet. Daraufhin war er Lehrling bei dem Bildhauer Giovanni Giuliani in Stift Heiligenkreuz, um sich dann später gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Matthäus bei dem gebürtigen Schweden Benedikt Richter in der Medailleurskunst weiterzubilden. Die angestrebte Karriere als Medailleur blieb Georg Raphael Donner jedoch versagt. Stattdessen wurde er vom Salzburger Fürsterzbischof Franz Anton Graf Harrach mit Statuen für das Stiegenhaus von Schloss Mirabell beauftragt. Von 1728 bis 1739 stand Donner in Diensten des Primas von Ungarn, Fürsterzbischof Imre Graf Esterházy von Galántha, der damals in Bratislava/Pressburg residierte. Im Jahr 1739 übersiedelte Donner nach Wien, nachdem er bereits zuvor Aufträge aus der Haupt- und Residenzstadt angenommen hatte. Dazu zählen als Hauptwerk die "Apotheose von Kaiser Karl VI." von 1734 (Belvedere, Inv.-Nr. 4216) sowie für das Wiener Magistrat die beiden Lavaboreliefs "Hagar in der Wüste" und "Christus und die Samariterin am Brunnen" von 1739 (Belvedere, Inv.-Nr. 4217 und 4218). Auch der größte Auftrag wurde Donner von Seiten des Magistrats erteilt: die Figuren für den Brunnen am Mehlmarkt (heute: Neuer Markt) in der Wiener Innenstadt (Belvedere, Inv.-Nr. Lg 105/1–5, Leihgabe des Wien Museum). Zu seinen letzten Arbeiten gehört – als weiteres Hauptwerk – die Pietà im Gurker Dom. Obgleich Aushängeschild der Plastik und Skulptur des österreichischen Hochbarock, ist es Donner gelungen, sich zu Gunsten eines klassischeren Stils vom rein barocken Formengut zu lösen. Dadurch und durch die Vermittlung dieser Prinzipien an der Wiener Akademie durch seinen Bruder Matthäus wurde Donner zum Wegbereiter der klassizistischen Bildhauerei.

    [Georg Lechner, 8/2011]