In satten Blau-, Grün- und Gelbtönen, mit dickem Farbauftrag und aus großen Flächen komponiert Oskar Kokoschka während seiner Zeit in Dresden dieses Bild einer Mutter mit Kind. Weniger als Geborgenheit schenkende, gütige Madonna zeigt er dabei die Frau. Sie scheint eher kraftlos und erschöpft, während sich das Kind an ihr festklammert und ihre Nähe sucht. Anfang der 1920er-Jahre entwickelt sich Kokoschkas Malweise in eine neue Richtung, die den Einfluss der deutschen Expressionisten erkennen lässt. Die emotionalen, zeichnerischen Malspuren weichen einer flächigen Gestaltung, die sich stellenweise aus farbigen Kompartimenten zusammensetzt.