No. 1
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- Permalinkhttps://sammlung.belvedere.at/objects/61994/no-1
IIIF
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- Datierung2014
- ObjektartGemälde
- Material/TechnikÖl, Sägemehl und Leim auf Leinwand
- Maße88 × 74 × 5,5 cm
- SignaturBez., dat. und sign. auf der Rückseite: No 1 / 2014 / F Amann
- Inventarnummer11320
- Standort Derzeit nicht ausgestellt
Franz Amann ist Maler. Seine Bilder erzeugen keine illusionistischen Räume, sondern versuchen, Objekte an sich zu sein. Sie verweisen auf das Konstituieren von Bedeutung durch Malerei, die als existenzieller Akt begriffen wird. Es mangelt also nicht an künstlerischem Pathos. Ähnliche Ziele verfolgten abstrakte Maler in den 1960er-Jahren in den USA. Sie verwendeten dafür sogenannte „shaped canvases“ – ver- bzw. geformte Leinwände, die sich der Dominanz des rechtwinkligen Bildes und seiner Tendenz zum Illusionismus entgegenstellten. Donald Judd schrieb 1965 von „spezifischen Objekten“, die weder Malerei noch Skulptur sind, sondern sich zwischen beiden bewegen. Das trifft auch auf die „shaped canvases“ von Amann zu. Wie die Minimalisten verwendet er Serialität, um die Individualität der Werke zu untergraben. Nur konterkariert er das: In ihrer Form an Tierköpfe erinnernd, oszillieren die Arbeiten so zwischen referenzloser Objekthaftigkeit und buchstäblicher Zeichenhaftigkeit.
[Severin Dünser, 9/2015]
- 2015 Ankauf Galerie Emanuel Layr, Wien