Direkt zum Inhalt
Skip to main content
Sammlungsmenü

Italienisches Fischerkind

Anton Romako, Italienisches Fischerkind, um 1870/1875, Öl auf Leinwand, 90 x 70 cm, Belvedere,  ...
Italienisches Fischerkind
Anton Romako, Italienisches Fischerkind, um 1870/1875, Öl auf Leinwand, 90 x 70 cm, Belvedere,  ...
Anton Romako, Italienisches Fischerkind, um 1870/1875, Öl auf Leinwand, 90 x 70 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 4400
Diese Bilddateien werden ausschließlich für privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt. Für jegliche Art von Veröffentlichung/ kommerzieller Nutzung kontaktieren Sie bitte unsere Reproabteilung.
  • Datierung1873/1875
  • Künstler*in (1832 Atzgersdorf bei Wien – 1889 Wien)
  • ObjektartGemälde
  • Material/TechnikÖl auf Leinwand
  • Maße
    90 x 70 cm
  • SignaturSign. und bez. rechts unten: A. Romako / Roma
  • Inventarnummer4400
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • Inventarzugang1950 Tausch mit A. E. Eriksson, Stockholm-Johanneshov
  • "Romakos Genremalerei wird vor allem in der ersten Hälfte der siebziger Jahre zunehmend zum zentralen Medium seines ureigensten Gestaltungs- und Ausdruckswillens. Zu den signifikantesten Werken seiner reifen römischen Genremalerei zählt das 'Italienische Fischerkind'. In räumlich unklarer Disposition huscht ein Fischerknabe, eingebettet in die tiefblau und grün brodelnde Folie der Meeresoberfläche, vorbei – in der Ungewissheit der farbigen Dämmerung fast selbst wie eine Augenblicksvision. Die Farben bleiben zwar trotz ihrer romantisierenden Übersteigerung an die Gegenstände gebunden, aber sie erscheinen dennoch als reine Ausdrucksfarben. Die aufgeregte Pinselschrift, die sich in den Strukturen des Fischernetzes und in dem Fischstillleben im Korb zu höchster Intensität steigert, suggeriert expressiv aufgeladene Unruhe. Eine nochmalige Intensitätssteigerung erfährt die Oberfläche durch die taktilen Qualitäten des pastos-reliefhaften Farbauftrags. Vor allem die sich im Todeskampf aufbäumenden Fischleiber mit ihrer schillernden Oberfläche stehen in unmittelbarer Nähe zu den Ausdrucksformen des österreichischen Expressionismus, etwa zu Oskar Kokoschkas 'Stillleben mit totem Hammel' [siehe Inv.-Nr. 2358]. Es ist wohl kein Zufall, dass dieses Initialwerk des Expressionismus im Haus seines Gönners Oskar Reichel entstanden ist, der eine der bedeutendsten Romako-Sammlungen besaß."

    [Cornelia Reiter, "Anton Romako. Pionier und Außenseiter der Malerei des 19. Jahrhunderts. Monografie und Werkverzeichnis", hrsg. v. Agnes Husslein-Arco, Weitra 2010, S. 47]