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Blühender Mohn

Olga Wisinger-Florian, Blühender Mohn, um 1895/1900, Öl auf Pappe, 70 x 98 cm, Belvedere, Wien, ...
Blühender Mohn
Olga Wisinger-Florian, Blühender Mohn, um 1895/1900, Öl auf Pappe, 70 x 98 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 8139
Dieses Werk ist Teil der Open Content Policy des Belvedere, ist zum Download freigegeben und unterliegt der Creative Commons Lizenzvertrag Creative Commons License CC BY-SA 4.0.

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  • Datierungum 1895/1900
  • Künstler*in (1844 Wien – 1926 Grafenegg)
  • ObjektartGemälde
  • Material/TechnikÖl auf Pappe
  • Maße
    70 × 98 cm
  • SignaturSign. links unten: Wisinger-Florian
  • Inventarnummer8139
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • Inventarzugang1988 Legat Elsa Lochmann, Zürich
  • Der Kreis um Emil Jakob Schindler (Marie Egner, Carl Moll, Olga Wisinger-Florian, Eugen Jettel, Rudolf Ribarz, Robert Russ u. a.) hat bevorzugt unscheinbare Motive in nahsichtiger Weise für ihre Bilder ausgewählt (die daher boshaft auch als "Kraut- und Rübenstücke" bezeichnet wurden). Eines der schönsten Beispiele dafür ist dieses Bild von Olga Wisinger-Florian. Die Malerin scheint sich mitten in das Mohnfeld gesetzt zu heben, der Horizont liegt sehr hoch, so dass die weite Ebene schier unendlich erscheint. Dies ist eine vollkommen neue Perspektive – die die eigentliche Landschaft in den Hintergrund verdrängt und das unbedeutende Detail aus dem Vordergrund plötzlich in den Mittelpunkt der Betrachtung verlagert. Dadurch ergibt sich auch eine Art Durchdringung von Stillleben und Landschaft – wie es Marie Egner später bewusst getan hat. Es ist außerdem die konsequente Weiterführung der Ausschnitthaftigkeit der "paysages intimes" der 1870er Jahre.

    Wisinger-Florian war zwar eine Schülerin Schindlers, aber sowohl künstlerisch als auch konstitutionell eine so starke Persönlichkeit, dass aus dem Lehrer-Schülerin-Verhältnis eine Konkurrenzsituation erwuchs. Bilder in toniger Stimmungsmalerei waren durchaus von Schindler beeinflusst, aber sie wandte sich verstärkt der Buntfarbigkeit mit leuchtenden, kräftigen Farben zu.

    [Dietrun Otten, 2002]