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Alexej von Jawlensky

Alexej von Jawlensky, Selbstbildnis, 1912, Öl auf Karton, auf Leinwand aufgezogen, 65,5 x 44,5  ...
Alexej von Jawlensky
Alexej von Jawlensky, Selbstbildnis, 1912, Öl auf Karton, auf Leinwand aufgezogen, 65,5 x 44,5 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 4605
Dieses Werk ist Teil der Open Content Policy des Belvedere, ist zum Download freigegeben und unterliegt der Creative Commons Lizenzvertrag Creative Commons License CC BY-SA 4.0.
    1864 Torschok – 1941 Wiesbaden

    "Ab 1884 Offizier erst in Moskau, dann in St. Petersburg. 1889 begann er mit einem Studium an der dortigen Kunstakademie bei I. Rjepin. 1897 kam es zum Austritt aus der Armee, und Jawlensky übersiedelte zusammen mit M. von Werefkin nach München. Dort besuchte er die Zeichenschule Ažbé und traf erstmals mit W. Kandinsky zusammen. 1903 unternahm er erst Reisen nach Paris, wo er 1905 H. Matisse begegnete, in dessen Atelier er 1907 arbeitete. 1909 war er Mitbegründer der 'Neuen Künstlervereinigung München', an deren drei Ausstellungen er teilnahm. 1912 trat er aus, um sich dem 'Blauen Reiter' anzuschließen. 1913 beteiligter sich am 'Ersten Deutschen Herbstsalon' in Berlin. Im Jahr darauf übersiedelte er nach St. Prex am Genfer See, 1912 nach Wiesbaden. 1914 bildete er zusammen mit P. Klee, W. Kandinsky und L. Feiniger die Ausstellungsgemeinschaft 'Die Blauen Vier'. 1934 erhielt er Ausstellungsverbot durch die Nationalsozialisten. Ab 1938 fast völlig gelähmt.

    Bereits in den Frühwerken Jawleskys erfuhr der Kolorit eine Eigenwertigkeit, die Vorrang vor der Darstellungsfunktion gewann. Ab 1907/08 wurde seine Malerei stärker konturbezogen, in Anlehnung an den von P. Gauguin entwickelten 'Cloisonnismus' begann er seine farbigen Formen zumeist schwarz zu umranden. Er setzte sich intensiv mit Farbwirkung, Fläche und Bildraum auseinander. Jawlensky bearbeitete wenige Themenkreise seriell über Jahre hinweg, wobei ein Großteil seiner Werke in der Tradition der russischen Malerei fußt. 1934, bereits schwer an einer Athritis leidend, begann er die Arbeit an 'Meditationen', die das menschliche Gesicht nicht mehr geometrisch präzis, sondern skizzenhaft und zur Formel reduziert präsentierten."

    [aus: Pappernigg, Michaela (Bearb.)/ Reiter, Cornelia (Bearb.)/ Kahler, Thomas (Bearb.): Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts, Bd. 2: G–K, hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 1995, S. 180]