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Gerard de Groos

Christian Dittmann, Kaiser Leopold I. im Kreis seiner Ahnen, Kupferstich, 37,3 x 28,2 cm, Belve ...
Gerard de Groos
Christian Dittmann, Kaiser Leopold I. im Kreis seiner Ahnen, Kupferstich, 37,3 x 28,2 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 7363
Dieses Werk ist Teil der Open Content Policy des Belvedere, ist zum Download freigegeben und unterliegt der Creative Commons Lizenzvertrag Creative Commons License CC BY-SA 4.0.
    um 1650 Antwerpen – 1730 Prag

    * um 1650 Antwerpen, † 4.12.1730 Prag.

    War beim Stecher Franz Huybrechts in Antwerpen um 1662/1663 in der Lehre. De Groos kam etwa im Jahr 1670 nach Prag, erhielt hier 1673 das Bürgerrecht und wurde 1675 Meister der Malerzunft. Zu den Schülern von de Groos gehörten laut Kleinseitner Maler-Protokoll Anton Martin Mansfeld, Augustin Neureuter, Anton Kohl und Johann Franz Fischer.

    De Groos gehört zu den produktivsten Stechern der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts und arbeitete unter anderem für die Jesuitische Druckerei, weitere Universitäts- und Hofdrucker sowie Bruderschaften. Fertigte Buchillustrationen an, häufig nach Vorlagen Prager Maler (Karel Skreta, Johann Georg Heinisch, Christian Dittmann, Johann Friedrich Necker). In den 1770er und 1780er Jahren stellte er hauptsächlich allegorische Darstellungen, Titel-Blätter und Frontispize zu philosophischen, historischen und theologischen Werken, und vor allem zahlreiche Folgen von Porträts (etwa zu J. J. Weingarten, "Fürsten-Spiegel", Prag 1673). Porträts der böhmischen Herrscher, Darstellungen der Habsburger, Großteil von Porträts der berühmten Augustinermönche und Ursulinen. Vermutlich stach de Groos auch Porträts berühmter Kirchenväter. Bedeutend sind auch zwei graphische Universitäts-Thesen, ein Prospekt zur Stadt Prag und Abbildungen der Himmelsglobus-Segmente und des 1680 beobachteten Kometen.

    Das Spätwerk von de Groos besteht zum Großteil aus Devotions-Darstellungen und kleineren Andachtsbildern. Von de Groos stammt auch der "Stammbaum der Erzherzoge von Oesterreich".

    [aus: Flach, H. D., in: Saur (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon, Bd.63, München, Leipzig 2009, S.18-19]