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Gerhart Frankl

Gerhart Frankl, Selbstbildnis II, 1950/1953, Öl auf Leinwand, 69 x 43 cm, Belvedere, Wien, Inv. ...
Gerhart Frankl
Gerhart Frankl, Selbstbildnis II, 1950/1953, Öl auf Leinwand, 69 x 43 cm, Belvedere, Wien, Inv. ...
Gerhart Frankl, Selbstbildnis II, 1950/1953, Öl auf Leinwand, 69 x 43 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 5128
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    1901 Wien – 1965 Wien
    SterbeortWien, Wien, Österreich, Europa
    GeburtsortWien, Wien, Österreich, Europa

    Gerhart Frankl begann nach der Matura 1919 zunächst Chemie zu studieren. Er gab das Studium jedoch bald auf und widmete sich fortan der Kunst. 1920–1922 nahm er Malunterricht bei Anton Kolig und lernte dort die Maler Wolfgang Schaukal, Bohdan Herzmansky und Franz Wiegele des "Nötscher Kreises" kennen. Das Studium alter Meister und der Gründerväter der Moderne setzte Frankl paraphrasierend in eigenständigen Bildwerken um. Vorbilder waren Werke von Rubens, Brueghel, Fyt, van Beyeren, sowie Delacroix und Cezanne. Zwischen 1920 und 1930 entstehen zahlreiche Arbeiten auf seinen vielen Reisen durch Europa und Nordafrika. 1930 widmete Hans Tietze Gerhart Frankl eine Monographie. Er beschreibt ihn als Künstler, der bewusst seine Grenzen setzt, um innerhalb derer in die Tiefe zu gehen. [Tietze, 1930] Nach 1930, in der Zeit der wirtschaftlichen Not und der sich abzeichnenden politischen Vereinnahmung der Kunst, entstanden Bilder mit antifaschistischem Inhalt und antimilitaristischen Themen. 1936 heiratete Frankl Christine Büringer, die Nichte des Malers Sebastian Isepps. 1938 gehen die Frankls nach England in Exil. Es entstehen zwischen 1939 und 1943 zahlreiche Landschaftsaquarelle von Berkshire und Bristol. In den 1940er und 50er Jahren entstehen erneut zahlreiche Studien zu alten Meistern. Er hielt Vorträge zur Geschichte der Kunst an der Universität Cambridge und London und stellte dort auch seine Arbeiten aus. Bei einem Aufenthalt 1947 in Wien entstanden Stadtveduten mit Blick vom Oberen Belvedere. Das persönliche Schicksal – seine Eltern starben im KZ – verarbeitet er in der sogenannten "In Memoriam"-Serie, jenen eigenständigen Bildern, die von romanischen Plastiken inspiriert wurden. Es entstehen zudem zahlreiche Stadtlandschaften, die eine Beschäftigung mit William Turner nahe legen. 1961 wurde Frankl vom österreichischen Bundespräsidenten der Titel "Professor" verliehen. Auf Drängen von Fritz Wotruba und Roland Rainer wird Frankl zum Professor der Akademie der bildenden Künste gewählt. Frankls Freund Fritz Novotny überredete Frankl schließlich 1965 zur Rückkehr nach Wien. Beim Besuch Frankls zu den Schlussverhandlungen seiner Professur verstarb er an einem Herzversagen in seinem Gästezimmer im Kunsthistorischen Museum in Wien.

    [siehe dazu: Sofaer, Julian: Meine Erinnerungen an Gerhart und Christine Frankl, in: Gerhart Frankl. 1901–1965; Ausst. Kat. Österreichische Galerie Belvedere, Wien 10.12.1999–5.3.2000 (Wechselausstellung der Österreichischen Galerie, 226), S. 117–124]