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Franz Anton Zauner

Franz Anton Zauner, Perseus und Andromeda, 1777, Gips, getönt, 78 × 60 × 52 cm, Belvedere, Wien ...
Franz Anton Zauner
Franz Anton Zauner, Perseus und Andromeda, 1777, Gips, getönt, 78 × 60 × 52 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 1759
Dieses Werk ist Teil der Open Content Policy des Belvedere, ist zum Download freigegeben und unterliegt der Creative Commons Lizenzvertrag Creative Commons License CC BY-SA 4.0.
    1746 Untervalpataun – 1822 Wien

    "Erste Ausbildung als Holzschnitzer 1755–56 bei Balthasar Horer. 1756–66 lernte er bei seinem Onkel J. Deutschmann in Passau. 1766 Übersiedlung nach Wien, wo sich Zauner an der Akademie der bildenden Künste bei J. Schletterer fortbildete. Gemeinsam mit Schletterer beteiligte sich Zauner von 1773 an unter der Leitung von W. Beyer an der bildnerischen Ausschmückung des Schönbrunner Schloßparkes. 1775 wurde er neben J. B. Hagenauer mit der Gestaltung eines der beiden Brunnen im Ehrenhof von Schönbrunn beauftragt. 1776 Reise als k. k. Pensionär begleitet von F. H. Füger und G. Nigelli nach Rom, wo er sich bis 1781 aufhielt, zunächst nach Antiken kopierte und Mitglied der Privatakademie A. Trippels wurde. In Rom schuf er 1777 seine Perseus- und Andromeda-Gruppe und 1779 eine Statuette der Klio. Ab 1782 Assistenzprofessor der Wiener Akademie der bildenden Künste. Im selben Jahr wurde er mit der figuralen Dachbekrönung des Palais Fries (heute Pallavicini) am Wiener Josefsplatz beauftragt (Allegorien des Handels und der Freiheit). Vier Jahre später sollte Zauner auch die vier monumentalen Karyatiden zu Seiten des Portals gestalten. 1784 Erhalt der ordentlichen Professur an der Akademie. Im Auftrag des Hofes entstehen zwei Marmorengel für die Wiener Augustinerkirche (heute in der Pfarrkirche Sarasdorf). Mitte der 80er Jahre wurde Zauner mit einem Denkmal für den Mineralogen Ignaz von Born (1742–91) beauftragt, von dem sich lediglich der geflügelte ‚Genius Bornii‘ in einem bronzierten Gipsabguß des Modells erhalten hat. Es folgten eine Reihe von Aufträgen für Grabdenkmäler (1788–90 für die Grafen Fries im Schloßpark Vöslau, 1790/91 für Feldmarschall Laudon im Wald bei Hadersdorf, 1793–95 für Leopold II. in der Georgskapelle der Wiener Augustinerkirche, für Graf Losymthal in der Kirche von Mariazell) sowie Portraitbüsten (1787 Josef von Sonnenfels, 1796 Kaiser Franz II., 1805 Rudolf Graf von Wrbna). Das Schaffen Zauners gipfelt in dem Reiterdenkmal Josefs II. am Wiener Josefsplatz, an dem er über ein Jahrzehnt tätig war (1795–1806) und wofür er mit der Erhebung in den Adelsstand belohnt wurde. Die Jahre danach bis zu seiner Pensionierung 1815 widmete Zauner ausschließlich seiner Lehrtätigkeit an der Akademie. Zauner gilt als österreichischer Hauptvertreter des strengen Klassizismus römischer Prägung.“

    [aus: Wöhrer, Claudia (Bearb.): Kunst des 19. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 19. Jahrhunderts, Bd. 4: S–Z, hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 2000, S. 293 f.]