~ (getauft) vor 2.9.1726 Littisch/Litíč bei Jaroměř (Böhmen), † 1.1.1790 Wien.

Franz Xaver Wagenschön wurde in Litíč bei Jaroměř in Böhmen geboren und am 2. September 1726 getauft. Über seine ersten Lehrer ist nichts bekannt – weder in seiner Heimat noch in Wien, wo er ab 1747 ansässig war, jedoch erst am 22. November 1751 an der Akademie immatrikulierte. Er studierte die Werke heimischer wie fremder Künstler, wobei ihm Peter Paul Rubens zu einem besonders wichtigen Bezugspunkt wurde. Auch die Arbeiten zeitgenössischer Kollegen wie Franz Anton Maulbertsch und Martin Johann Schmidt interessierten Wagenschön, wie Zeichnungen nach deren Werken belegen. Im Lauf seines Lebens konnte er jedenfalls eine beachtliche Sammlung zusammentragen, wie die Ankündigung der Versteigerung seines Nachlasses im Jahr 1791 offenbart. Hier ist von Hunderten Gemälden – insbesondere nach Rubens – sowie Tausenden Druckgrafiken die Rede. In erster Linie war Wagenschön im sakralen Bereich tätig und schuf zahlreiche Altar- sowie Andachtsbilder. Altarblätter von seiner Hand finden sich noch heute in der Franziskaner- und in der Ursulinenkirche in Wien wie auch in der Kirche der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt. Zu den bedeutendsten Arbeiten in diesem Genre zählt das ehemalige Hochaltarbild der alten Matzleinsdorfer Pfarrkirche, der sogenannten Rauchfangkehrerkirche, das den heiligen Florian in der Engelsglorie als Beschützer von Wien zeigt und sich heute im Belvedere befindet. Darüber hinaus existieren auch Druckgrafiken und Porträts von seiner Hand. Als bemerkenswerter Auftrag ist die 1763 ausgeführte malerische Dekoration des Imperialwagens (Kaiserliche Wagenburg, Wien) anzuführen. Wagenschön verstarb am 1. Jänner 1790 in Wien.

[Georg Lechner, 2021]