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Simon von Taisten

Simon von Taisten (?), Hl. Georg als Drachentöter, um 1490, Malerei auf Tannenholz auf Spanplat ...
Simon von Taisten
Simon von Taisten (?), Hl. Georg als Drachentöter, um 1490, Malerei auf Tannenholz auf Spanplat ...
Simon von Taisten (?), Hl. Georg als Drachentöter, um 1490, Malerei auf Tannenholz auf Spanplatte und Holz, 72 x 33 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 5630
Dieses Werk ist Teil der Open Content Policy des Belvedere, ist zum Download freigegeben und unterliegt der Creative Commons Lizenzvertrag Creative Commons License CC BY-SA 4.0.
    um 1450 Taisten – 1530 Unbekannt
    SterbeortUnbekannt
    GeburtsortTaisten, Trentino-Südtirol, Italien, Europa

    "SIMON von Taisten: Kunstmaler, geb. um 1450/55 in Taisten (?) im Pustertal, gest. gegen 1530 oder bereits um 1515.

    Zunächst bei Leonhard von Brixen in der Malschule, geriet er nach dessen Tod um 1474 immer mehr unter den Einfluß des Michael und Friedrich Pacher. In späteren Jahren war S. der Leiter einer Altarwerkstätte, 'die das östliche, görzische Pustertal belieferte und sich sehr wahrscheinlich in Taisten befand.' (G. Pfaundler: Tirol-Lexikon 400).

    Bereits im Jahre 1484 hat er sein bedeutendstes Werk geschaffen, die 29 Passionsszenen und das Martyrium des hl. Sebastian in der Wallfahrtskirche zu Obermauern. Aus derselben Zeit entstammen ein Bildstock bei Obermauern, der geradezu berühmt ist und die Fresken mit Christophorus und der Kreuzigung in der St. Nikolauskirche in Moos bei Obertilliach. Sehr bekannt ist auch das große Christophorus-Fresko an der St. Wolfgangskirche in Geiselsberg bei Olang. In den Jahren 1492 bis 1496 schuf er sein größtes Werk, die Malereien der Ober- und Unterkapelle von Schloß Bruck in Lienz. Bis um 1500 reichte des Meisters beste Zeit.

    Von seinen späteren Werken wären u. a. noch zu nennen das große Christophorusbild an der St. Jakobskirche in Nasen um 1500, die Sebastians-Fresken aus der St. Mauritius-Kirche in Innichen, um 1503, heute im Stadtmuseum von Bozen, die Gregorsmesse in St. Jakob zu Dietenheim wie die Kreuzigung in der Dietenheimer Friedhofskapelle. Dazu kommen noch die wichtigen Tafelbilder: Cosmas- und Damianaltar, St. Jakobs-Altarflügel im Museum in Bozen wie die Werke im Museum Ferdinandeum zu Innsbruck: Passionsaltarflügel, Geburt Christi, Marientod, Gregorsmesse. Weitere Tafeln finden sich in der Kirche von Zwickenberg in Kärnten, in der St. Peterskirche in Lavant wie in der Kirche von Heiligenblut.

    Sein Werk strahlt viel Volkstümlich-Drastisches aus (Heinrich Hammer) oder, wie G. Pfaundler sagt: 'Das Werk dieses bäuerlichen Pustertaler Malers spiegelt sehr gut das farbige, derbe Leben seiner Umgebung in jener spätmittelalterlichen Zeit wider. Mit besonderer Liebe hat er sich dem Landschaftshintergrund gewidmet' (Tirol-Lexikon 400)."

    Literatur: Weingartner, J.: Die Kunstdenkmäler Südtirols, Bd. 1, Wien 1923, Reg. S. 600 (Taisten); Waschgler, H.: Der Maler Simon von Tesido (Taisten), in: Der Schlern, 16, 1935, S. 290-303; Hammer, H. in: Thieme/Becker, Bd. 31/32, 1967, S. 60; Pfaundler, G.: Tirol-Lexikon, Innsbruck 1983, S. 400.

    [aus: Sauser, Ekkart, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, hrsg. v. Vlg. Traugott Bautz, Bd. 22, 2003, Sp. 1260-1261, URL: http://www.bautz.de/bbkl/s/simon_v_tai.shtml (09.11.2009)]