"Ausbildung: 1953–57 Kunstgewerbeschule in Graz, 1957 Hochschule für angewandte Kunst bei E. Bäumer. 1960 vorzeitiger Austritt. 1962 Beginn mit Experimenten zur Erweiterung des Tafelbildes: Malerei in einem labyrinthischen Raum, Selbstbemalungen. 1964 begründet er mit O. Muehl, H. Nitsch und R. Schwarzkogler den 'Wiener Aktionismus'. 1966 Teilnahme am 'destruction in art symposium' London, 1968 Beteiligung an der Aktion 'Kunst und Revolution' an der Universität Wien. Daraufhin Verurteilung zu sechs Monaten Haft. Flieht mit seiner Familie nach Berlin. 1970 Abkehr vom Aktionismus.

Brus steht mit seinen symbolträchtigen, bizarren Zeichnungen in der Nachfolge A. Kubins. Der Schwerpunkt seines Schaffens liegt auf 'Bilddichtungen', in denen handgeschriebene Texte mit der Zeichnung verwoben sind. Brus ist auch schriftstellerisch tätig und verfaßte 1971 den Roman 'Irrwisch'."

[aus: Reiter, Cornelia (Bearb.)/ Koja, Stephan (Bearb.)/ Márkus, Hella (Bearb.): Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts, Bd. 1: A–F, hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 1993, S. 120]