Lilly Steiner
"1899–1904 Studium an der Wiener Frauenkunstschule bei L. Michalek. Das 1910 von Adolf Loos in der Wiener St. Veit-Gasse für das Ehepaar Steiner errichtete Haus wurde bald zu einem künstlerischen und gesellschaftlichen Zentrum. 1925 korrespondierendes, 1926 außerordentliches Hagenbund-Mitglied. 1927 Übersiedlung nach Paris, wo im Jahr darauf ihre erste Ausstellung stattfand.
Anfangs schuf Steiner vor allem Zeichnungen und Radierungen, während des Ersten Weltkrieges fand sie zur Ölmalerei. In Österreich noch am Expressionismus eines Kokoschka orientiert, wandte sie sich in Paris einer ruhigeren Auffassung zu. Ihre figuralen Kompositionen waren teils für eine Tapisserie-Manufaktur in Aubusson bestimmt. Sie malte u. a. Portraits von Alban Berg und Arthur Honegger."
[aus: Pappernigg, Michaela (Bearb.): Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts, Bd. 4: S–Z, hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 2001, S. 103]