„Der Schüler von T. Ender und F. Steinfeld erhielt 1854 den Rom-Preis der Akademie der bildenden Künste zuerkannt. Schon das erste seiner ausgestellten Bilder, ‚Alpenvegetation‘, zeigte seine spezielle Begabung für die Darstellung der Natur, welche Alexander von Humboldt begeistern haben soll. Auf Empfehlung des Naturforschers soll Selleny von Erzherzog Ferdinand Max, dem späteren Kaiser Maximilian v. Mexiko, als Expeditionsmaler für die österreichische Weltumsegelung der Jahre 1857–59 engagiert worden sein. Als die Fregatte ‚Novara‘ unter dem Kommando von Bernhard von Wüllerstorf-Urbair am 30. April 1857 in See stach, gehörte Selleny (neben dem Geologen Dr. Ferdinand Hochstetter, dem Zoologen Georg Frauenfeld, dem Botaniker Dr. Eduard Schwarz, dem Präparator Johann Zelebor, dem Kunstgärtner Anton Jellinek und dem Ethnographen Dr. Karl Scherzer) zu einer Gruppe von sechs ‚Naturforschern‘, welche die Reiseeindrücke zwecks Publikation festhalten sollten. 1861/62 erschien in drei Bänden Scherzers ‚Reise der Oesterreichischen Fregatte Novara um die Erde, in den Jahren 1857, 1858, 1859, unter den Befehlen des Commodore B. von Wüllerstorf-Urbair‘. 1876 war auch die 18 Quartbände mit 229 Tafeln umfassende Publikation des wissenschaftlichen Teiles abgeschlossen.“

[aus: Wöhrer, Claudia (Bearb.): Kunst des 19. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 19. Jahrhunderts, Bd. 4: S–Z, hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 2000, S. 109]