"Nach 2jähriger Lehrzeit als kunstgewerblicher Zeichner für Intarsien Besuch der Kunstgewerbeschule und der Kunstakademie Stuttgart bei C. Landenberger, F. v. Keller und A. Hölzel. 1914–16 freiwillig an der Front. 1920–29 unterrichtete er am Bauhaus in Weimar und Dessau, 1929–32 an der Breslauer Akademie, 1932/33 an den Staatsschulen Charlottenburg (1933 entlassen). Schöpfer des 'Triadischen Balletts', zahlreicher Bühnenbilder und Plastiken sowie Bühnen- und Ballettinszenierungen.

Nach spätimpressionistischen Anfängen ging er über den Umweg des Kubismus zu einem abstrahierenden Stil über, der alle Naturformen auf statische und von einer strengen Geometrie beherrschte Formen zurückführt, ohne dabei den Eindruck des Organischen einzubüßen. Im Zentrum seines Interesses stand der Mensch, seine Einordnung in den Raum erfolgte nach den Gesetzen von Maß, Gewicht und Proportion. Schlemmers Wandbilder im Werkstättengebäude des ehemaligen Bauhauses in Weimar sowie Wandbilder im Brunnenhof des Folkwang-Museums in Essen wurden während des Krieges vernichtet."

[aus: Pappernigg, Michaela (Bearb.): Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts, Bd. 4: S–Z, hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 2001, S. 36]