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Leonhard von Brixen

Leonhard von Brixen (Lienhart Scherhauff), Anbetung der Heiligen Drei Könige (Innenseite); Erwä ...
Leonhard von Brixen
Leonhard von Brixen (Lienhart Scherhauff), Anbetung der Heiligen Drei Könige (Innenseite); Erwählung Josephs und Vermählung Mariens (Außenseite), um 1460, Malerei auf Zirbenholz, Originalrahmen, 127 x 99,5 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 4920
Dieses Werk ist Teil der Open Content Policy des Belvedere, ist zum Download freigegeben und unterliegt der Creative Commons Lizenzvertrag Creative Commons License CC BY-SA 4.0.
    tätig um 1440-1475/1476

    "Mit Meister Lienhart Scherhauff ist in Brixen erstmals ein Künstler bekannt, der um 1440 eine Werkstatt öffnet, aus der eine Reihe von kirchenraumfüllenden Wandfresken und Schnitzaltären hervorgeht. Leonhard war vermutlich nur Maler und beschäftigte mehrere in der Qualität sich unterscheidende Bildhauer."

    [aus: Diözesanmuseum Hofburg Brixen, URL: http://www.hofburg.it/44d166.html (01.10.2009)]

    "Wie fast alle Südtiroler Künstler war er sowohl Bildhauer als auch Maler. Seine Tätigkeit als Schnitzer ist von den Überresten des Marienaltars in Säben (1470) dokumentiert. Mangels weiterer Zeugnisse, kann man nur vermuten, dass er sein Handwerk beim Steirer JAKOB VON SECKAU perfektioniert habe, der ab 1446 in Brixen gelebt hat. Seine Wurzeln lagen in der böhmischen Kunst und er hat den Stil Leonhards und deren Schüler beeinflusst. Die Werkstatt Leonhards hatte einen erheblichen Einfluss auf das Südtiroler Kunstgeschehen bis MICHAEL PACHER auftauchte, der mit seinen Innovationen die Kunstwelt auf den Kopf stellte. Die wichtigsten Merkmale von Leonhards Kunst sind seine Fähigkeit die Rauheit und die dramatische Spannung zu mildern, welche die Erkennungsmerkmale der Pusterer Bildhauerei und Malerei der Gotik sind und von denen sich der Künstler abwendet um sich einer zarteren Erzähltechnik zu widmen, die märchenhaften Elemente der 'internationalen Gotik' verwendet."

    [aus: Suedtirol-Altoadige.it, URL: http://www.altoadige-suedtirol.it/geschichte_kunst/kunst/XIV_gotik5.php (01.10.2009)]

    "Der Entwurf zu den Bildwerken stammt zweifelsohne vom Meister selbst. So finden sich an ihnen die für Leonhard typischen brüchigen Dreistrahlfalten, die lieblichen Gesichtszüge und der geschlossene Figurenumriss. Meister Leonhard ist auch die älteste erhalten gebliebene geschnitzte Weihnachtskrippe verdankt. Die zu einer Anbetung des Kindes gehörenden Maria und Josef entstanden für den Hochaltar in der Frauenkirche in Lajen, die Christkindwiege ist in Privatbesitz erhalten.

    Die frühe Marienkrönung aus Feldthurns reiht sich noch ans Figurenschema des Hans von Judenburg, bringt aber nicht dessen räumliche Figurenauffassung. Von mehreren Schnitzaltären haben sich Schreinfiguren erhalten, so die thronende Madonna aus Milland, die hll. Leonhard und Bartholomäus aus St. Leonhard bei Brixen, die Apostel Petrus und Paulus vom Altar in Schrambach.

    Meister Leonhard bekleidete nie offiziell die Stelle eines Hofmalers an der Brixner Hofburg. Seine Werkstatt erledigte aber zur Zufriedenheit von Domklerus und stiftungsfreudigen Bürgern und Kirchengemeinden eine Fülle von Aufträgen. Leonhard verstarb 1475/1476. Sein zuvor schon mit ihm arbeitender Sohn Marx Scherhauff übernahm die Werkstatt. Mit Marxens Tod 1484 erlischt zugleich der markante Stil dieser erfolgreichen Brixner Künstlerwerkstatt."

    [aus: Diözesanmuseum Hofburg Brixen, URL: http://www.hofburg.it/44d166.html (01.10.2009)]