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Robert Russ

Robert Russ, Landschaft mit Weiher und Gehöften, um 1885, Öl auf Leinwand, 60 x 80,5 cm, Belved ...
Robert Russ
Robert Russ, Landschaft mit Weiher und Gehöften, um 1885, Öl auf Leinwand, 60 x 80,5 cm, Belved ...
Robert Russ, Landschaft mit Weiher und Gehöften, um 1885, Öl auf Leinwand, 60 x 80,5 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 5043
Dieses Werk ist Teil der Open Content Policy des Belvedere, ist zum Download freigegeben und unterliegt der Creative Commons Lizenzvertrag Creative Commons License CC BY-SA 4.0.
    1847 Wien – 1922 Wien
    GeburtsortWien, Wien, Österreich, Europa
    SterbeortWien, Wien, Österreich, Europa

    Österreichischer Maler. Sein Vater war der aus Böhmen stammende Maler Franz Russ d. Ä.

    Robert Russ war von 1861 bis 1868 ein Schüler von Albert Zimmermann an der Akademie der bildenden Künste in Wien. In seiner Landschaftsklasse studierten auch Emil Jakob Schindler, Eugen Jettel, Rudolf Ribarz und Adolf Ditscheiner. Direkt nach Studienabschluss wurde Russ Mitglied des Wiener Künstlerhauses und beteiligte sich regelmäßig an dessen Ausstellungen. Auf der I. Internationalen Kunstausstellung im Münchener Glaspalast 1869 erhielt Russ seine erste große Auszeichnung, der weitere wichtige Auszeichnungen folgten. Jahrzehntelang führte Russ ein unstetes Leben als Reisender: Deutschland, Holland, Helgoland und der Gardasee, Südtirol, Venedig und Rom, Böhmen, Mähren und die Wachau waren seine Ziele. Seine wichtigsten Motive fand er in Südtirol, wohin er immer wieder reiste, wobei er in den 1880er Jahren die Umgebung von Bozen und Meran, ab den 1890er Jahren die Landschaften um Arco und Riva bevorzugte. Seit Mitte der 1870er Jahre war Russ auf fast allen wichtigen Großprojekten vertreten, die der Gestaltung durch Landschaftsmaler bedurften. Er war an der Ausstattung sowohl der geologischen Sammlung der Wiener Universität als auch an der Ausmalung des Naturhistorischen Museums in Wien beteiligt. Er malte Lünettenbilder für das Burgtheater sowie ein Wandgemälde für das Kunsthistorische Museum. Auch am sogenannten Kronprinzenwerk war er mit 95 Zeichnungen beteiligt. Angesichts dieses großen Erfolges blieben auch die Ehrungen nicht aus, deren wichtigste wohl die Große Goldene Staatsmedaille von 1891 war.

    Nach 1900 allerdings wurde es zunehmend schwierig für Russ, dem Zeitgeschmack weiterhin zu entsprechen: Er versuchte, in spätimpressionistischer Manier mit pointillistischer Malweise und einer virtuosen Skizzenhaftigkeit sowie farbeigenen Schatten zu überzeugen. Dennoch waren 1912 kaum noch Arbeiten von Robert Russ in Ausstellungen zu sehen. Ein Augenleiden führte zu stark eingeschränktem Sehvermögen, und im März 1922 wurde der in wirtschaftliche Not geratene Künstler mit einer Hirnhautentzündung ins Spital eingewiesen, an der am 22. März verstarb.

    [Dietrun Otten, 8/2009]