"1938–47 Studium an der Wiener Akademie bei A. P. Gütersloh, unterbrochen vom Kriegsdienst 1940–45. Ab 1947 Entwurfszeichner und Bildwirker für die Wiener Gobelin-Werkstätten, Heirat mit der Gobelinwirkerin Johanna Schidlo-Riedl. Mitglied des Art-Clubs. 1952 Studienreise nach Schweden, 1954 nach Paris. 1963 erhielt er auf der Biennale Sao Paulo den Preis für angewandte Kunst. 1967 bereiste er die USA und Mexiko, wo er in Guadalajara eine Manufaktur aufbaute und an der dortigen Universität einem Lehrauftrag nachkam. 1976 Rückkehr nach Österreich, wo er bis 1991 an der Linzer Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung textiles Gestalten unterrichtete und 1978 ein 'Institut für künstlerische Textilgestaltung' gründete.

Um 1950 stand Riedl an der Spitze einer neuen Bewegung von 'Selbstwebern', die Entwurf und Ausführung von Bildteppichen zu vereinen trachteten und nahezu oder ganz ohne Karton direkt am Webstuhl gestalteten. Anfangs einem flächenhaften Bildaufbau in dunklen Farben zugeneigt, wandte er sich zunehmend geometrisch-kristallinen Formen zu, deren helle Farbigkeit häufig von schwarzen Konturen umrahmt war. Schließlich gelangte er zu einer expressiven Formgebung, die durch eine dynamische Handschrift wie auch durch die Farbenskala eine spezifische Ausprägung erfuhr. Außerdem entstanden Ölbilder und Lithographien."

[aus: Pappernigg, Michaela (Bearb.): Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts, Bd. 3: L–R, hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 1997, S. 243]