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Herbert Ploberger

Herbert Ploberger, Stillleben, 1926, Öl auf Leinwand, 56 x 72 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 608 ...
Herbert Ploberger
Herbert Ploberger, Stillleben, 1926, Öl auf Leinwand, 56 x 72 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 608 ...
Herbert Ploberger, Stillleben, 1926, Öl auf Leinwand, 56 x 72 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 6089
© Bildrecht, Wien 2024
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    1902 Wels – 1977 München
    GeburtsortWels, Oberösterreich, Österreich, Europa
    SterbeortMünchen, Bayern, Deutschland, Europa

    "Kam 1915 nach Linz, wo er 1920 maturierte. Anschließend bis 1925 Studium an der Wiener Kunstgewerbeschule bei F. Cizek, V. Schufinsky und A. Böhm. 1925 ging er für ein halbes Jahr nach Paris, wo er an der Ausmalung der Pavillons für die Weltausstellung beteiligt war. 1927 übersiedelte er nach Berlin, wo er bei der ersten Ausstellung der Neuen Sachlichkeit vertreten war und Zeichnungen für Zeitschriften wie 'Jugend' und 'Querschnitt' schuf. Er arbeitete als freier Maler und Mitarbeiter der Bühnenbildner Ludwig Kainer und Ernst Stern, mit dem er etwa die Uraufführung des 'Weißen Rössels' 1930 in Berlin unter Max Reinhardt erarbeitete. Nach Arbeiten für London und Salzburg (er assistierte C. Holzmeister bei den Bauten der 'Fauststadt' in der Felsenreitschule) wurde er ab 1934 auch als Kostümentwerfer für den Film tätig. 1945 verließ er das zerbombte Berlin, dessen Zerstörungen er in einer Serie von Gemälden festhielt. Verlust des Ateliers mit einem Großteil seiner Werke. In Linz arbeitete er am Landestheater als Bühnenbildner, 1946 gestaltete er Bühnenbilder für das Wiener Theater in der Josefstadt. Danach kehrte er nach Deutschland zum Film zurück, lebte zunächst in Hamburg und ab 1950 ständig in München.

    Im Gegensatz zu den Temperaentwürfen zu seinen Inszenierungen, die voll frischer, suggerierender koloristischer Effekte sind, zeigen Plobergers Ölbilder und Graphiken die Merkmale purer Sachlichkeit. Unter weitestgehendem Verzicht auf Licht- und Schattenwirkung wird das Gegenständliche klar umrissen. Einen Wandel zum Symbolischen zeigen die Bilder des zerbombten Berlin, Erlebnisberichte des Künstlers aus dem Gedächtnis, die unmittelbar unter dem Eindruck des Geschehens stehen: Reales wird hier ins Surreale übersteigert."

    [aus: Pappernigg, Michaela (Bearb.): Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts, Bd. 3: L–R, hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 1997, S. 200]