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Gerhard Marcks

Gerhardt Marcks, Die Gärtnerin, 1934, Bronze, H: 100,5 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 3954
Gerhard Marcks
Gerhardt Marcks, Die Gärtnerin, 1934, Bronze, H: 100,5 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 3954
Gerhardt Marcks, Die Gärtnerin, 1934, Bronze, H: 100,5 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 3954
© Bildrecht, Wien 2024
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    1889 Berlin – 1981 Burgbrohl in der Eifel

    "1907 Einführung in die Bildhauerei durch R. Scheibe. 1914 Paris-Aufenthalt, im Auftrag von W. Gropius und R. Scheibe Arbeit für die Kölner Werkbund-Ausstellung. 1918 von B. Paul an die Berliner Staatliche Kunstgewerbeschule berufen, 1919 von Gropius an das Weimarer Bauhaus, leitete dort bis 1925 die Abteilung Töpferei und gleichzeitig eine Keramikwerkstatt in Dornburg. Freundschaft mit L. Feininger und O. Schlemmer. 1924 mehrere Italien-Reisen. 1925 ging er auf Aufforderung von P. Thiersch an die Kunstgewerbeschule in Halle, leitete diese nach Thierschs Tod bis zu seiner Entlassung durch die Nazis 1933. Studienreisen nach Griechenland, Italien und Frankreich. 1934 Übersiedlung nach Aarenshoop an der Ostsee, weiterhin Kontakte zu Berliner Künstlerkollegen. 1937 Ausstellungs- und Arbeitsverbot, zwei seiner Werke wurden in der Ausstellung 'Entartete Kunst' gezeigt. 1943 wurde sein Atelierhaus in Berlin, in dem er einen Großteil seiner Arbeiten aufbewahrte, durch Bomben zerstört. 1946–50 Professor an der Landeskunstschule in Hamburg. 1950, nach einer Reise nach New York und Philadelphia, ließ er sich als freischaffender Künstler in Köln nieder.

    Marcks' Bauhaus-Jahre waren von der Suche nach nutzbaren Formereignissen bestimmt, denen er in der romanischen Kunst, im Schaffen von E. Barlach und in seiner Auseinandersetzung mit dem Expressionismus begegnete. Ab etwa 1921 gefertigte Holzschnitte zeichnen sich vor allem durch eine klare Formgebung und strengen Aufbau aus. In Folge einer 1926 gemeinsam mit Carl Crodel unternommenen Paris-Reise ließ der Expressionismus-Einfluß nach, die Eindrücke einer zwei Jahre später unternommenen Rom- und Griechenland-Reise spiegelten sich in der Aufnahme klassisch-archaischer Ausdrucksformen wider. In seinem Spätwerk nahm er wiederholt christliche und antike Stoffe als Metapher für die Bedrohung und Verletzlichkeit des Menschen auf."

    [aus: Pappernigg, Michaela (Bearb.): Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts, Bd. 3: L–R, hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 1997, S. 67]