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Franz Marc

Franz Marc, Die Hirtin, 1913, Holzschnitt, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 8222
Franz Marc
Franz Marc, Die Hirtin, 1913, Holzschnitt, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 8222
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    1880 München – 1916 Verdun (gefallen)

    "Bis 1900 Studium an der Münchner Akademie bei G. v. Hackl und W. v. Diez. 1903 Studienreise nach Paris und in die Bretagne. Mehrere Sommer verbrachte er auf einer Alm, wo er Tierstudien anfertigte. Freundschaft mit A. Macke, Bekanntschaft mit W. Kandinsky. Beitritt zur 'Neuen Künstlervereinigung', 1912 Veröffentlichung des 'Blauen Reiters'. Mit Kriegsbeginn an die Front eingezogen. Zuletzt lebte er in Ried bei Kochel.

    Marc zeigte sich schon während seines Studiums vom Akademie-Naturalismus gelangweilt und suchte anfänglich über weitestgehende Reduktion einen Ausweg. 1910 lernte er A. Macke kennen, von dem er die Begeisterung über die Möglichkeiten des Einsatzes reiner Farbe übernahm. 1911 entstand so eine Serie von Tierbildern, in denen die Farbe von der Natur gelöst und somit in einen Symbolzustand übergeleitet erscheint. Die daraus resultierende Forderung nach einem spirituellen Umgang mit der Form führte ihn zum kubistischen Orphismus und dem Futurismus, stets begleitet von den Postulaten Kandinskys. Gleichnishafte Bilder sollten der geheimen Ordnung der Welt, die immer mit einer Berührung mit der Sphäre des Religiösen einherging, auf die Spur kommen. 1914 vollzog er den Schritt zur Abstraktion, durch die er seinem Ziel, übergeordnete metaphysische Sinnvorstellungen in seinen Bildern auszuformen, näherzukommen hoffte. Der Kriegseinsatz setzte diesem Streben ein jähes Ende."

    [aus: Pappernigg, Michaela (Bearb.): Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts, Bd. 3: L–R, hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 1997, S. 66]