Direkt zum Inhalt
Skip to main content
Sammlungsmenü

Elke Silvia Krystufek

Elke Silvia Krystufek, Come make me happy, 2000, Farbfotografie, kaschiert auf Aluminium, 75 ×  ...
Elke Silvia Krystufek
Elke Silvia Krystufek, Come make me happy, 2000, Farbfotografie, kaschiert auf Aluminium, 75 ×  ...
Elke Silvia Krystufek, Come make me happy, 2000, Farbfotografie, kaschiert auf Aluminium, 75 × 50 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 10830
Diese Bilddateien werden ausschließlich für privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt. Für jegliche Art von Veröffentlichung/ kommerzieller Nutzung kontaktieren Sie bitte unsere Reproabteilung.
    geboren 1970 Wien

    Elke Silvia Krystufeks Arbeiten kreisen um die Präsentation des Selbst, den weiblichen Körper und dem männlichen Blick. Es ist ein Kennzeichen ihrer Kunst, sich exzentrisch darzustellen. Exhibitionismus, Direktheit, Veröffentlichung bis ins Private finden sich in vielen Arbeiten die selbst dann, wenn sie keine Selbstportraits zeigen, Bilder ihrer Person sind. Häufige Entkleidungen und Masturbationsszenen lösen Skandalisierung und Unbehagen aus. In allen Medien (Malerei, Fotografie (Home-)Video, Performance, Collagen, Texte usf.) dominieren unschmeichelhafte Posen, chaotische Lebensumstände und eine Kreativität im Durcheinander. [...] Anstatt den idealisierten Posen und Geschmacksprägungen eines kommerziell bestimmten Frauenbildes zu gehorchen, führt sie diese zur Spitze und damit zur Kritik. Krystufek interessieren die Rollenklischees, in die die Frau als Objekt des Objektivs gedrängt wird. Vorbild und Ausweg ist Marilyn Monroe. Monroe hätte das Bild bestimmt, das von ihr aufgenommen wurde und damit die Konstruktion von Identität offengelegt. "Es ist ausschließlich sie, die das Bild gestaltet" (Krystufek). Auch bei Madonna und Courtney Love verbirgt sich hinter der Inszenierung die Perfektion, das Image zu entscheiden. Krystufek weiß, dass die Perfektion nicht nachgeahmt werden kann, und entscheidet sich daher konsequent für das Amateurhafte. Ihre Videos zeigen unspektakuläre Szenen, Alltäglichkeit, Langeweile und dumpfes Dasein. So erreicht sie, das symbolische Kapital von Unangepasstheit nutzen zu können, um auf falsche Lesarten aufmerksam zu machen und dennoch das Bild von sich zu prägen. Diese Arbeit bezeichnet Krystufek als die "Spiegelfunktion". Denn "jeder, der schaut, soll wissen, dass ich zurückschaue".

    [aus: Thomas Trummer 1999, in: Österreichische Galerie Belvedere (Hrsg.), Jahresbericht Belvedere 1998/99, Wien 1999, S. 69–70]