"1870 übersiedelte sie nach Wien, wo sie ab 1881 ersten Malunterricht bei J. Raab und A. Delug nahm. 1885 besuchte sie die Privatschule von L. Herterich in München, gleichzeitig ging sie zur Freilichtmalerei über. 1890 kehrte sie nach Wien zurück, wo sie im Wiener Künstlerhaus mit dem Bild 'Sonntag bei der Großmutter' debütierte. Lebte nach ihrer Heirat alternierend in Hallein und Nürnberg und reiste wiederholt nach Paris, wo sie die Werke der Impressionisten kennenlernte. Ab 1903, wieder in Wien, beteiligte sie sich an den Bestrebungen der um Klimt versammelten Gruppe der 'Kunstschau', mit der sie auch ausstellte. 1911 folgte eine Einzelausstellung mit Heinrich Schröder in der Galerie Miethke. Sie setzte sich intensiv für E. Schiele und dessen Bestrebungen in der 'Neuen Secession Wien' und dem 'Sonderbund' ein. Ab 1921 orientierte sie sich stark an C. Hofer und Tendenzen der Neuen Sachlichkeit.

Neben der Malerei beschäftigte sich Broncia Koller intensiv mit der Technik des Holzschnittes. Ab etwa 1921 setzte sie sich mit Tendenzen der Neuen Sachlichkeit in Deutschland auseinander."

[aus: Pappernigg, Michaela (Bearb.)/ Reiter, Cornelia (Bearb)/ Kahler, Thomas (Bearb.): Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts, Bd. 2: G–K, hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 1995 S. 252]