Ingeborg G. Pluhars Zugang zu Skulptur und Raum wurde unter anderem durch ihre Ausbildung bei Fritz Wotruba geprägt – von 1962 bis 1966 war sie eine von wenigen weiblichen Studierenden in dessen Klasse an der Akademie der bildenden Künste in Wien. "Schrägstehende Figur", 1965 aus Gips gefertigt, ließ die Künstlerin für eine Belvedere-Ausstellung im Augarten 1994 in Bronze gießen. Die lebensgroße Plastik ist strukturiert durch organisch geformte Segmente und schreitet wörtlich aus der Zweidimensionalität heraus. Sie bleibt eine frühe Ausnahme im weiteren Werk Pluhars, die sich ab den 1970er-Jahren verstärkt der Abstraktion zuwendet. Ihre eigenständige Formensprache in diversen Materialien entfernt sich von klassischer Bildhauerei, ihr Verständnis für Körperlichkeit bleibt jedoch bestehen.