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Wie?

Elisabeth von Samsonow, Wie?, 2011, Acrylfarbe auf Fotografie, 60 × 40,2 cm, Belvedere, Wien, I ...
Wie?
Elisabeth von Samsonow, Wie?, 2011, Acrylfarbe auf Fotografie, 60 × 40,2 cm, Belvedere, Wien, I ...
Elisabeth von Samsonow, Wie?, 2011, Acrylfarbe auf Fotografie, 60 × 40,2 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 11581/5
© Elisabeth von Samsonow
Diese Bilddateien werden ausschließlich für privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt. Für jegliche Art von Veröffentlichung/ kommerzieller Nutzung kontaktieren Sie bitte unsere Reproabteilung.
  • Datierung2011
  • Künstler*in (geboren 1956 in Neubeuern am Inn)
  • ObjektartFotocollage, Performancedokumentation
  • Material/TechnikAcrylfarbe auf Fotografie
  • Maße
    60 × 40,2 cm
  • SignaturSign. links unten: Elisabeth / Samsonow; bez. oben: Wie?; dat. link unten: 2011
  • Inventarnummer11581/5
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • CreditlineSchenkung der Künstlerin
  • Inventarzugang2016 Schenkung der Künstlerin, Wien
  • In ihrem 2007 erschienenen Buch “Anti Elektra. Totemismus und Schizogamie“ unterzieht Elisabeth von Samsonow Freuds Rede von der „Phasenverschiebung“ der weiblichen „Objektbeziehung“ gegenüber der männlichen eine grundlegende Analyse. Sofern die weibliche Position hinter männlichen „zurück“ bleibt, ließe sich sagen, dass sie symbolische Anteile vor-männlicher und damit vor-menschlicher Art in sich bewahre. Wie sieht das nun aus? In ihrer Installation „The Bride’s aware of attached Horse“ (wobei der Titel eine Stille-Post-Version Duchamps “The Bride stripped bare by her Bachelors” ist) nimmt Elisabeth von Samsonow an, es könnte mit dem „Vormenschlichen“ auch das Tier gemeint sein. In einer Variation des Bio-Cyborgism von Donna Haraway, die den Hund in dieser Hinsicht privilegiert hat (Cayenne, ihre Hündin), setzt Elisabeth von Samsonow das Pferd als Bindungskandidaten ein, genauer: als Kandidat für eine Hochzeit. Jenseits vorschneller Assoziationen zu Fetischismus oder womöglich Sodomie im Stile der Großen Katharina hat sie die Pony-Liebe des Mädchens im Auge, also jene Phase adoleszenter Konfusion, in welcher das Mädchen das Tier als seinesgleichen (v)erkennt. Die Szene der Schizogamie, die den Inhalt der Performance bildet, ist eigentlich als Traum oder Vision gedacht, als Ereignis in den tiefen Registern der Mädchenseele. Aber auch als Pygmalions-Szene, Allegorie über Schizo als „Schnitzen“. Das große Blaue Pferd, die Tüllbrille, die eine Weiterentwicklung der Scheuklappen darstellt, und nicht zuletzt das Hochzeitskleid der Braut, das mit Zügeln und Trensen in der Art von Hermès-Tüchern ornamentiert ist, vergegenständlichen die Elemente jenes unbewußten Erotismus, der sogar noch nach dem Ende aller Wünsche aktiv bleibt. Die Installation/Performance ist also Analyse und Kritik der weiblichen Objektbeziehung nach Freud, wobei der drastische Durchgang durch die Visualisierung seiner Konsequenzen zeigen soll, wo der Ausgang aus dem Verhängnis zu suchen wäre: nämlich in der Erfindung eines Bindungsspiels, das die Normen der bürgerlichen Ehe überholt. Damit wäre dann auch der Weg in eine neue Ästhetik der Objektbeziehungen gebahnt, die nicht mehr mit dem Mangel wuchert.

  • 2016 Schenkung der Künstlerin, Wien