Der deutsche Künstler Gerhard Richter zählt zu den einflussreichsten Malern der Gegenwart. Neben abstrakten Kompositionen hat er figurativ-fotorealistische Gemälde geschaffen, deren Motive zumeist auf dem sogenannten „Atlas“ basieren. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Zeitungsausschnitten, Fotografien und Skizzen, die Richter seit den 1960er-Jahren zusammenträgt und als Vorlagen für seine „Foto-Bilder“ einsetzt. Wie bei dem Blumenstillleben mit gelben Tulpen, einem klassischen Thema aus der Kunstgeschichte, geraten durch Richters Übersetzung in das überzeitliche Medium der Malerei Realismus und Abstraktion, fotografische Momentaufnahme und gemaltes Bild in ein spannungsreiches Wechsel- und Austauschverhältnis.