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Josef Lewinsky als Carlos in Clavigo

Gustav Klimt, Josef Lewinsky als Carlos in Clavigo, 1895, Öl auf Leinwand, 60 × 44 cm, Belveder ...
Josef Lewinsky als Carlos in Clavigo
Gustav Klimt, Josef Lewinsky als Carlos in Clavigo, 1895, Öl auf Leinwand, 60 × 44 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 494
Dieses Werk ist Teil der Open Content Policy des Belvedere, ist zum Download freigegeben und frei von Urheberrechten Creative Commons Lizenzvertrag

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  • Datierung1895
  • Künstler*in (1862 Wien – 1918 Wien)
  • ObjektartGemälde
  • Material/TechnikÖl auf Leinwand
  • Maße
    60 × 44 cm
  • SignaturSign. rechts unten: GUSTAV KlIMT. / MDCCCLXXXXV.; bez. Mitte oben: JOSEF. LEWINSKY. / ALS CARLOS IN CLAVIGO.
  • Inventarnummer494
  • Standort Oberes Belvedere
  • Inventarzugang1902 Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, Wien (Gegenleistung für Subvention)
  • Als Carlos in Goethes Trauerspiel zeigt Klimt den Hofschauspieler Josef Lewinsky auf der Bühne. Stockdunkel ist es um den Dargestellten herum, nur sein blasses Gesicht, der Kragen und die Manschetten treten hervor. Ein antiker Dreifuß, aus dessen Rauch eine lachende Frau entsteigt, rahmt die Szene. In Händen trägt die Frau eine Maske, während über ihr Dionysos, der Gott des Weins, schwebt. Diesem war das erste Theater der Welt geweiht. Klimts Gemälde entsteht im Auftrag der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst als Illustrationsvorlage für das Buch Das k. k. Hofburgtheater seit seiner Begründung, das die Geschichte des Wiener Theaterwesens dokumentiert. Der Maler stellt somit das Hofburgtheater in die Tradition des antiken griechischen Theaters.


    • UNLEKTORIERT



      Die Leinwand wurde auf dem vorhandenen Spannrahmen per Hand in weiß grundiert. Beim Trocknungsvorgang schrumpfte die Leinwand leicht zwischen den Nägeln. Es entstanden sogenannte Spanngirlanden. Auf die dünn grundierte Leinwand legte Klimt zunächst Blattmetall (Messing) über die gesamte Bildfläche. (Abb. 1, Abb. 2).


      Vereinzelt legte er auf die Malerei wiederum ein Blattmetall zur Bildgestaltung und schattierte diese mit lasierender brauntonigen Ölharzfarbe (Abb. 3, Abb. 4 und Abb. 5).


      In folgenden Arbeitsschritten malte Klimt über einen großen Teil des Blattmetalls mit Ölharzfarben.


      Im Röntgenbild sieht man deutlich, dass Klimt das Bild in drei vertikale Spanten aufgeteilt hat. Im rechten und linkem Streifen liegen über dem Blattmetall Ölharzfarben, die Metallhaltig sind und im Röntgenbild hell reflektiert werden. Im mittleren Streifen finden sich solche in der Stirn und im weißen Schmuckhemd (Abb. 6).


      Die Darstellung zeichnete Klimt mit einem Grafitstift vor. Teilweise wurden Linien mit dem Lineal gezogen. Diese Linien zog er vereinzelt mit einem Pinsel in schwarzer Farbe nach. Auch die goldene Schale in der rechten unteren Bild Ecke ist präzise unterzeichnet, bei den ringförmigen Henkeln ist in der Mitte ein Zirkeleinstich zu erkennen (Abb. 7).


      Das Gemälde weist keinerlei Überarbeitungen der Malerei von fremder Hand auf. Ein sporadisch aufgebrachter Überzug zeigt sich im Ultraviolettem Licht (Abb. 8).


      Die Aufspannung und Nagelung der Leinwand ist im originalen Zustand. Konservatorisch betrachtet ist das Gemälde aktuell stabil, aber dennoch fragil, denn die Fassungen haften nur bedingt gut auf der leicht grundierten, dicht gewebten dünnen Leinwand.