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Ausbruch des Vesuv

Michael Wutky, Ausbruch des Vesuvs, 1782, Öl auf Leinwand, 45 x 55 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr ...
Ausbruch des Vesuv
Michael Wutky, Ausbruch des Vesuvs, 1782, Öl auf Leinwand, 45 x 55 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 5584
Werk ist Teil der Open Content Policy des Belvedere, ist zum Download freigegeben und frei von Urheberrechten Creative Commons Lizenzvertrag

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  • Datierungundatiert
  • Künstler*in (1739 Krems an der Donau – 1822 Wien)
  • ObjektartGemälde
  • Material/TechnikÖl auf Leinwand
  • Maße
    45 x 55 cm
  • Signaturunbezeichnet
  • Inventarnummer5584
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • Inventarzugang1963 Tausch mit Kunsthandel Ferdinand Spany, Wien
  • Siehe auch die Beschreibung bei Inv.-Nr. 5583

    Wutky war einer der ersten österreichischen Maler, die sich unter der südlichen Sonne ausschließlich der Landschaftsmalerei zuwandten. Er reiste erstmals 1772 nach Rom und verbrachte in mehreren Aufenthalten über ein Drittel seines Lebens in dieser Stadt. Vielleicht war es der große Vesuvausbruch von 1779, den er in Begleitung des englischen Gesandten und bedeutenden Kunstförderes Sir William Hamilton erlebte, der ihn in zahlreichen Bildern dieses Ereignis festhalten ließ, oder die "Mode", Vesuvbilder zu malen (Pierre-Jacques Volaire (1720-vor 1802) war auf Vesuvdarstellungen spezialisiert, aber auch Claude-Joseph Vernet (1714-1789) und Jakob Philipp Hackert (1737-1807) hielten den lavaspeienden Berg im Bild fest. Wie sehr dieses Naturereignis von Interesse war, lässt sich auch der detaillierten Beschreibung Johann Wolfgang von Goethes in der Italienischen Reise entnehmen). Ein weiteres beliebtes Motiv des Malers war die Solfatara in den Phlegraischen Feldern, nordöstlich von Neapel gelegen, die durch ihre schwefelhaltigen Dämpfe das "ruhige" Pendant zum "aggressiven" Vulkan darstellt.

    Die Ansichten "Der Ausbruch des Vesuvs" und "Die Solfatara gegen das Meer" (Inv.-Nr. 5583) stellte Wutky einander in einem Bilderpaar gegenüber. Die Gestaltung des Landschaftsausblickes richtet sich beide Male nach dem dekorativen Oval-Format, wobei die Ansicht der Solfatara einen stärkeren kompositorischen Aufbau aufweist, als das Vesuvbild. Beide Male ist Wutky nicht nur an einer topographisch genau gemalten Vedute interessiert, sondern auch am Malerischen, "Effektvollen": Die Eruption des Vulkanes ist bei Nacht wiedergegeben, wodurch dem roten Glühen der Lava höhere Dramatik verliehen wird, die Solfatara mit ihrem stimmungsvollen Nebeneinander von warmen und kühlen Farbtönen wurde bei Tag festgehalten. Beide Male gestaltete Wutky die im Vordergrund üblichen vorspringenden Felsen mit kleinen Staffagefiguren, die den Blick des Betrachters in die Landschaft hineinführen. Darin und in der Tendenz, die Landschaft mit bewusst eingesetztem Licht atmosphärisch anzureichern, zeigt sich seine Herkunft aus dem Barock (die Einflüsse der "Effektstücke" Claude-Joseph Vernets sind unübersehbar). Die Tendenz zu einer Wahrhaftigkeit in der Wiedergabe der Gegend lässt die realistische Landschaftsdarstellung der folgenden Jahrzehnte allerdings bereits erahnen.

    Es ist nicht geklärt, wann diese Bilder entstanden sind - die Bezeichnung W.F.81 und W.F.82 bezieht sich auf die Inventarnummern des Vorbesitzers, die ehemalige Galerie Harrach und ist somit keine Datierung, wie immer wieder fälschlich angenommen wird.

    Literatur: Wurzbach, 59, 1890, S. 33 ff.; Barbara Krafft - Michael Wutky, in: Mitteilungen der Österreichischen Galerie, Jg. 4, Nr. 37-39, 1960 (Wechselausstellung der Österreichischen Galerie Belvedere, 58); Il Paesaggio Napoletano nella Pittura Straniera, Ausst. Kat. Palazzo Reale, Neapel 1962, S. 88; Kuhn, B.: Der Landschaftsmaler Michael Wutky (1739-1822). Leben und Werk, Diss. phil. (unpubliziert), Innsbruck 1980; Michael Wutky. 1739-1822. Zur Wiederkehr des 250. Geburtstages, bearb. v. Brigitte Kuhn u. Harry Kühnel, Ausst. Kat. Moderne Galerie im Dominikanerkloster, Krems (Donau) 1989; All´ombra del Vesuvio. Napoli nella veduta europea dal Quattrocento all´Ottocento, Ausst. Kat. Castel Sant´Elmo, Neapel 1990, S. 438 ff. - mit einem Lebenslauf zu Michael Wutky sowie einer Werkbeschreibung von Wolfgang Prohaska.

    [Sabine Grabner, in: Dies.: Romantik, Klassizismus, Biedermeier. In der Österreichischen Galerie Belvedere, 2. verb. Aufl. Wien 1997, S. 36-37]

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