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Arkadische Landschaft

Carl Philipp Schallhas, Arkadische Landschaft, 1796, Öl auf Leinwand, 87 x 135 cm, Belvedere, W ...
Arkadische Landschaft
Carl Philipp Schallhas, Arkadische Landschaft, 1796, Öl auf Leinwand, 87 x 135 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 5451
Werk ist Teil der Open Content Policy des Belvedere, ist zum Download freigegeben und frei von Urheberrechten Creative Commons Lizenzvertrag

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  • Datierung1796
  • Künstler*in (1767 Pressburg/ Bratislava – 1797 Wien)
  • ObjektartGemälde
  • Material/TechnikÖl auf Leinwand
  • Maße
    87 x 135 cm
  • SignaturSign. und dat. unten links auf dem Stein: P: Schallhas. 1796
  • Inventarnummer5451
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • Inventarzugang1961 Tausch mit Hermann Knaus, Wien
  • Während seines Studiums der Landschaftsmalerei an der Wiener Akademie wurde Carl Philipp Schallhas von seinem Lehrer Johann Christian Brand (1722–1795) zur Darstellung eigener Naturbeobachtungen im Bild angeregt. Der junge Maler spezialisierte sich in der Folge auf die Vedute, malte die Sehenswürdigkeiten entlang der Donau in der Wachau und gab 1791 eine Folge von 18 kolorierten Radierungen aus der Umgebung von Wien heraus (mit dem Untertitel "Landschaft nach der Natur gemalt und geätzt"). Nur vereinzelt finden sich in seinem Oeuvre Darstellungen von Phantasielandschaften, und wenn, dann nur als Zeichnung und Druckgraphik (Wien, Graphische Sammlung Albertina, Budapest, Szépmüveszeti Muzeum). Die vorliegende Ansicht ist vermutlich das einzige Ölgemälde dieser Gattung. Ideale Landschaften, wie sie bis ins 19. Jahrhundert hinein gemalt wurden, lassen sich in erster Linie von den Werken Nicolas Poussins (1594–1665) und Claude Lorrains (1600–1682) ableiten, wobei Poussins Landschaftssicht eine "ideal-heroische" war, jene von Lorrain "klassisch-ideal" in arkadischer Ausformung. Das Wesen der idealen oder arkadischen Landschaft ist das beliebige Zusammenfügen einzelner Bildteile zu einem harmonischen Ganzen. Ruinen antiker Gebäude geben einen Hinweis auf die ehemalige Größe des Landstriches und lassen sehnsuchtsvolle Reminiszenzen zu. Die Schallhas'sche Landschaft führt uns in ein weites, von Bergen begrenztes Tal. Auf der rechten Bildseite sieht man verfallene Gebäude verschiedener Stilepochen, links hingegen nur Bäume, die sich gegen das Licht der untergehenden Sonne silhouettenhaft abheben. Um den Brunnen (die Quelle ist als Lebensspender zu deuten) haben sich Menschen eingefunden, um sich am Wasser zu laben; in einiger Entfernung spielt ein Hirte auf seiner Flöte. Der abgeschattete Vordergrund, dessen Details fein und präzise herausgearbeitet sind, ist in seiner Gegenüberstellung zum zart erleuchteten Gebiet dahinter noch sehr dem barocken Bildaufbau im Sinne Salomon Geßners (1730–1788) verpflichtet. Schallhas erreicht in der Lichtführung und in der einheitlichen hellen Färbung jedoch eine Vereinheitlichung dieser beiden Bereiche. H. Aurenhammer sah in dem angedeuteten "Nebeneinander von Idylle und Pathos das Menschlich-Kleine im Gegensatz zum Großen der Natur" und weist auf den Moment des Übergangs hin, der von den "Ruinen, die fast wieder Natur geworden sind", bis hin zur "Begrenzung des im Grenzenlosen eines Sonnenunterganges sich verlierenden Tales" reicht . Schallhas steht mit dieser Darstellung aber bereits am Ende einer Tradition, die sich das Reich der Götter und Mythen erträumen will. Seine Figuren treten nicht mehr "idyllisch" auf, es sind Menschen in zeitgenössischer Tracht, die in eine genrehafte Szene eingebunden sind und mit der Stimmung der Landschaft in Einklang stehen.

    Literatur: Wurzbach 29/1875; H. Aurenhammer, Eine Landschaft der Goethezeit von Carl Philipp Schallhas, in: Mitteilungen der Österreichischen Galerie, 5. Jg. (1961), Nr. 49, S. 11ff

    [Sabine Grabner, in: Grabner, Sabine: Romantik Klassizismus Biedermeier (in der Österreichischen Galerie Belvedere), 2. verbesserte Auflage, Wien 1997, S. 40f]

  • 1961 Tausch mit Hermann Knaus, Wien