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Nemo contra deum nisi deus ipse

Marc Adrian, NEMO CONTRA DEUM NISI DEUS IPSE, Niemand darf Gott in Frage stellen außer Gott sel ...
Nemo contra deum nisi deus ipse
Marc Adrian, NEMO CONTRA DEUM NISI DEUS IPSE, Niemand darf Gott in Frage stellen außer Gott sel ...
Marc Adrian, NEMO CONTRA DEUM NISI DEUS IPSE, Niemand darf Gott in Frage stellen außer Gott selbst, um 1970, Ton, gefasst, 37 × 26 × 23 cm, Schenkung Sammlung Dieter und Gertraud Bogner, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 10946
© Bildrecht, Wien 2024
Diese Bilddateien werden ausschließlich für privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt. Für jegliche Art von Veröffentlichung/ kommerzieller Nutzung kontaktieren Sie bitte unsere Reproabteilung.
  • Niemand darf Gott in Frage stellen außer Gott selbst
  • Datierungum 1970
  • Künstler*in (1930 Wien – 2008 Wien)
  • ObjektartSkulptur
  • Material/TechnikTon, gefasst
  • Maße
    37 × 26 × 23 cm
  • SignaturBetitelt am Sockel: NEMO CONTRA DEUM NISI DEUS IPSE; monogr. : M
  • Inventarnummer10946
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • CreditlineSchenkung Sammlung Dieter und Gertraud Bogner
  • Inventarzugang2013 Schenkung Dieter und Gertraud Bogner, Wien
  • Der um 1970 entstandenen Plastik eines eigentümlichen Zwitterwesens, das zwischen menschlicher und tierischer Kreatur und zwischen weiblichem und männlichem Geschlecht oszilliert, hat Marc Adrian den titelgebenden lateinischen Spruch "Nemo contra deum nisi deus ipse" – zu Deutsch „Niemand gegen Gott außer Gott selbst“ – eingeschrieben. Dieser entstammt dem vierten Band der Autobiografie Johann Wolfgang von Goethes " Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit", dem es als Motto vorangestellt ist. Die Bedeutung dieses Satzes, den Goethe selbst als „sonderbaren, aber ungeheuren Spruch“ bezeichnete, hat die Forschung intensiv beschäftigt, kann man ihn doch im Sinne heidnischer Religiosität oder im Sinne religionsphilosophischer Reflexion ebenso wie im Sinne des christlichen Glaubens verstehen. Verkürzt gesagt geht es um die sich in Gegensätzen manifestierende göttliche Allmacht. Goethe zitiert diesen Satz noch einmal, nämlich am Ende seiner „höheren Betrachtungen“ über das „Dämonische“, das sich in allen Kreaturen manifestieren kann und „bei den Thieren sich auf’s merkwürdigste ausspricht“. Adrians Figur scheint auf diesen Kontext anzuspielen und eine polytheistische Deutung nahezulegen. Letztlich bleibt sie aber auch im Zusammenhang seines vielgestaltigen Werks, das gleichermaßen geometrische Abstraktion und einen psychologisierenden Realismus insbesondere des nackten Körpers auslotet, verrätselt.

    [6/2017, Luisa Ziaja]