Die in Prag geborene Künstlerin Marie Čermínová greift früh zum genderneutralen Pseudonym Toyen, das sie von den citoyens, den Bürger*innen der Französischen Revolution, ableitet. Anfang der 1920er-Jahre lebt sie in Paris, wo sie zu einer zentralen Figur der surrealistischen Bewegung wird. Die Überschreitung von Grenzen, zwischen Realität und Fiktion wie zwischen Geschlechterstereotypen, beschäftigt sie zeitlebens. Am Ende des Zweiten Weltkriegs malt sie diese geheimnisvolle Szene, die von Vereinsamung und Zerstörung erzählt. Mit der weißen Taube und Werkzeugen hält sie der Katastrophe aber auch hoffnungsvolle Symbole entgegen – für eine Zukunft, die unter anderen Vorzeichen aufgebaut werden kann.