Marcus Geiger beschäftigte sich wiederholt mit der Wiener Secession: 1992 setzte er der goldenen Kuppel eine schwarze Pudelmütze auf, sechs Jahre später bemalte er die Fassade mit roter Farbe, und in der raumgreifenden Installation „Portraits und Wurst“ reproduzierte er das ikonische Gruppenporträt der Gründungsväter. Auf der historischen Fotografie posieren die sieben Künstler um eine große, wurstförmige Rolle. Nach dieser Vorlage fertigte Geiger mit Nadelfilz überzogene Figuren an, für die ihm Vertreterinnen und Vertreter des zeitgenössischen Kunstbetriebs Modell standen. Diese Aktualisierung kann als ironischer Kommentar zu den heutigen Akteurinnen und Akteuren der Kunstszene gelesen werden.