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Ohne Titel

Nadim Vardag, Ohne Titel, 2008, rostfreier Stahl, Stoff, 250 x 130 x 250 cm, Belvedere, Wien, I ...
Ohne Titel
Nadim Vardag, Ohne Titel, 2008, rostfreier Stahl, Stoff, 250 x 130 x 250 cm, Belvedere, Wien, I ...
Nadim Vardag, Ohne Titel, 2008, rostfreier Stahl, Stoff, 250 x 130 x 250 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 9909
© Bildrecht, Wien 2024
Diese Bilddateien werden ausschließlich für privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt. Für jegliche Art von Veröffentlichung/ kommerzieller Nutzung kontaktieren Sie bitte unsere Reproabteilung.
  • Datierung2008
  • Künstler*in (geboren 1980 in Regensburg)
  • ObjektartSkulptur
  • Material/TechnikRostfreier Stahl, Stoff
  • Maße
    250 × 130 × 250 cm
  • Inventarnummer9909
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • Inventarzugang2009 Ankauf Galerie Georg Kargl, Wien
  • Die Skulptur von Nadim Vardag hat ein paar Vorläufer. 2006 schuf der Künstler schon »Screen«, eine Nachbildung einer Projektionsleinwand im Format 16:9, die anstelle ihrer weißen Fläche mit Neonröhren bestückt ist. Worauf normalerweise projiziert wird, strahlt jetzt selber und lädt das Objekt auratisch auf. Was vorher Informationsträger war, ist Inhalt geworden – the medium ist the message. Als »Black Screen« taucht das Motiv der Projektionsfläche ab 2008 in verschiedenen Fassungen wieder auf: Anfangs als elementare Holzkonstruktion mit schwarzer Leinwand, dann in immer ausgefeilteren Varianten, wie auch der in der Sammlung präsentierten. Die Trägerkonstruktionen erhalten im Verhältnis zum Screen zunehmend Gewicht, werden überbetont und stilisiert.

    Das Medium Film wird in Vardags Arbeiten also dekonstruiert, um dessen Einzelteile dann in Szene zu setzen. Mit der Strategie der Informationsverknappung wird das Restmaterial überhöht, gleichzeitig Platz gemacht für freie Assoziationen, die sich um die freigelegten (aber ihre Referenzialität wahrenden) Strukturen breitmachen können. Diese Politik der Verknappung – eine gängige Strategie einer ganzen Welle neo-postminimal arbeitender Künstler der letzten Jahren – führt zu einer Verdichtung und Präzisierung. Schwarz und Weiß dominieren Vardags Videos, Installationen, Zeichnungen und Fotografien, sehr ökonomisch könnte man den Umgang Vardags mit Gestaltungsmitteln nennen. Vom Rationalisieren und Formalisieren ist es nicht weit zum Fetischisieren, umso mehr, wenn die Objekte nur Funktionen suggerieren, ohne praktisch nutzbar zu sein. Auch das schafft Spannung, lädt das Material auf. Diese Aufladung ist immer auch Überhöhung, ein Stilmittel der Ironie – und die ist Vardag nicht fern, sind seine Arbeiten doch gerade genug überzogen, dass sie zwar noch mystifiziert wirken, aber als Ironisierung einer Fetischisierung erkennbar bleiben.

    Nadim Vardag, 1980 in Regensburg geboren, studierte an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Heimo Zobernig. 2009 erhielt er den Boston Consulting & Belvedere Contemporary Art Award mit einer zugehörigen Ausstellung im Augarten Contemporary. Neben zahlreichen Beteiligungen an internationalen Gruppenausstellungen waren seine Arbeiten zuletzt in Einzelausstellungen im Kunstmuseum St.Gallen, im Kunstverein Medientum Graz wie auch in der Galerie Georg Kargl in Wien zu sehen. (Severin Dünser, 10/2012)