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Ohne Titel

Erwin Wurm, Ohne Titel (Zürich. Indoor sculptures in collaboration with Sylvie Fleury), 2002, C ...
Ohne Titel
Erwin Wurm, Ohne Titel (Zürich. Indoor sculptures in collaboration with Sylvie Fleury), 2002, C ...
Erwin Wurm, Ohne Titel (Zürich. Indoor sculptures in collaboration with Sylvie Fleury), 2002, C-Print, Ed. 2/5, 99 x 74 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 9670
© Bildrecht, Wien 2024
Diese Bilddateien werden ausschließlich für privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt. Für jegliche Art von Veröffentlichung/ kommerzieller Nutzung kontaktieren Sie bitte unsere Reproabteilung.
  • Datierung2002
  • Künstler*in (geboren 1954 in Bruck an der Mur)
  • ObjektartFarbfoto
  • Material/TechnikC-Print
  • Maße
    99 x 74 cm
  • Inventarnummer9670
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • Inventarzugang2003 Ankauf Galerie Eugen Lendl, Graz
  • Volumen ist nicht mehr statisches, räumliches Gebilde, sondern im Wesentlichen Resultat der Umschließung einer zweidimensionalen, formenden Hülle. Auf diesem grundlegenden Prinzip basieren die Arbeiten von Erwin Wurm, der seit seinen „one-minute-sculptures“ der späten achtziger Jahre eine Neudefinition vom Begriff des Skulpturalen anstrebt. Die Notwendigkeit einer zeitlichen Erstarrung zur endlichen Form wird hier durch einen transformativen Prozess permanenter Körperausdehnung und Formgenese ersetzt, der die wechselseitige Beziehung zwischen Körper und Hülle als Voraussetzung skulpturalen Werdens erkennt. Materielle Träger dieser Ausdehnung im Raum sind Kleidungsstücke, denen zwar noch die Erinnerung an die Physiognomie eines potentiellen Trägers eingeschrieben ist, die aber aufgrund ihrer stofflichen Flexibilität zu individuellen Gebilden deformiert werden können. Die Skulptur wird um die ihr scheinbar artfremde Dimension des Zeitlichen ergänzt und als momenthafte Äußerung begriffen, die den psychischen und physischen Ausrichtungen ihres Trägers folgt.

    Auch seine späteren „Indoor-Sculptures“ orientieren sich wesentlich an der Idee der Skulptur als prozessualem Akt, doch scheinen sie weiter auf soziale und psychologische Phänomene ausgedehnt. Kleidung und Mode verlassen ihr vertrautes Erscheinungsfeld und werden zu narrativen Fragmenten eines befremdlichen Arrangements menschlicher Körper und architektonischer Versatzstücke. Die theatralische Aufführung in unbequemen Posen und Verrenkungen markiert die Kurzlebigkeit der so geschaffenen Objekte, die nur im fotografischen Verfahren greifbar werden. In der seltsamen Verflechtung von Mode, Zeit und Inszenierung werden die autonomen Kleidungsstücke als funktionale Hülle enttarnt, die den Kern einer ebenso wandelbaren Identität ihres Trägers formen. [Astrid Schierz, 2003]