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Italienische Landschaft

Carl Rahl, Italienische Landschaft, 1836/1850, Öl auf Leinwand, 32 x 38 cm, Belvedere, Wien, In ...
Italienische Landschaft
Carl Rahl, Italienische Landschaft, 1836/1850, Öl auf Leinwand, 32 x 38 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 9522
Werk ist Teil der Open Content Policy des Belvedere, ist zum Download freigegeben und frei von Urheberrechten Creative Commons Lizenzvertrag

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  • Datierung1836/1850
  • Künstler*in (1812 Wien – 1865 Wien)
  • ObjektartGemälde
  • Material/TechnikÖl auf Leinwand
  • Maße
    32 x 38 cm
  • SignaturUnbezeichnet
  • Inventarnummer9522
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • Inventarzugang1998 Ankauf Privatbesitz, Wien
  • Der 1812 in Wien geborene Karl Rahl hatte sich bereits in jungen Jahren der Historienmalerei zugewandt und zählte im 19. Jahrhundert zu den bedeutendsten Vertretern dieses Faches. Nach seiner Ausbildung an der Wiener Akademie der bildenden Künste, sowie Studienaufenthalten in München und Stuttgart, ließ er sich Ende 1836 in Rom nieder, wo er, mit wenigen Unterbrechungen, bis 1850 lebte. Der Anlass für diese Übersiedlung war der Wunsch, die Werke der italienischen Cinquecentomalerei im Original kennenlernen und studieren zu können. Die Anzahl von Porträts und Gemälden mit historischen, mythologischen und allegorischen Inhalten, die Rahl in Rom (und in den Jahren danach in Wien) schuf, ist beträchtlich, ihre Inhalte und Titel durch die Auflistung seiner Werke in den diversen Publikationen größtenteils bekannt. Umso interessanter ist es, den Maler mit dem vorliegenden Gemälde von einer anderen Seite kennenlernen zu können. Die Darstellung zeigt eine südliche Gebirgslandschaft, in der Frauen mit Wäschewaschen und Bleichen beschäftigt sind. In der Mitte des Bildes steht ein junger Mann, der direkt aus dem Bild heraus auf den Betrachter schaut. Er ist in Hemdsärmeln und trägt einen großen Strohhut auf dem Kopf, hat offensichtlich mit der Frauengruppe nichts zu tun, sondern stellt sich in Pose, um vor der herrlichen Landschaft festgehalten zu werden – so, als würde er vor einem Photographen stehen. Wo diese Szene spielt, ist nicht bekannt, mit Sicherheit aber ist anzunehmen, daß sie auf einer der Wanderungen in die Umgebung von Rom entstanden ist. Bei dem Dargestellten könnte es sich somit um einen Kollegen oder Freund des Malers handeln, der an diesem Ausflug teilgenommen hat. Das kleine Format, vor allem aber die skizzenhafte Ausführung lassen annehmen, dass das Bild vor Ort begonnen und fertiggestellt wurde. Trotz des raschen Malvorganges ist die räumliche Tiefe der Ansicht gegeben, ebenso die proportionale Aufteilung der Figuren. Rahl verließ sich allein auf den Pinsel, setzte die auf der Palette vorgemischten Farben gezielt nebeneinander und verlieh der Ansicht Form und Gestalt. Flotte, zügige Pinselstriche charakterisieren Landschaft und Figuren (für den Schatten des Mannes genügte ein schneller hin- und zurückgezogener Strich), pastos aufgebrachte, helle Farbtöne erwecken den Eindruck, das Sonnenlicht modelliere die Formen.

    Diese Ansicht liefert, gemeinsam mit den beiden kleinen Landschaftsskizzen, die die Österreichische Galerie Belvedere besitzt, einen wichtigen Beitrag zum frühen Schaffen Rahls. Interessant dabei ist die Erkenntnis, dass der Historienmaler Rahl, wenn auch nur für kurze Zeit, sich dem Problem der Umsetzung von Licht und Luft im Bild gegenüber aufgeschlossen zeigt.

    [aus: Grabner, Sabine: Carl Rahl. Italienische Landschaft, in: Neuerwerbungen. Meister von Heiligenkreuz bis Elke Krystufek, Ausst. Kat. Österreichische Galerie Belvedere, Wien 15.09.–21.11.1999 (Wechselausstellung der Österreichischen Galerie, 224), S. 48 f.]