"5jähriges Studium des Metallkunsthandwerks, danach 6 Jahre an der Wiener Kunstgewerbeschule bei S. Schwartz und 8 Jahre an der Akademie der bildenden Künste bei E. Hellmer und H. Bitterlich. 4 Jahre Medailleur im Kriegs-Pressequartier. Lehrer an der Fachschule für Ziseleure. 1939–45 Honorardozent an der Technischen Hochschule für Architekturplastik. Ab 1915 Mitglied des Wiener Künstlerhauses, 1933 dessen Vizepräsident.

Nach einer einem barocken Realismus zugeneigten Phase während der Studienzeit entwickelte Thiede einen Stil, der an die 'Ver sacrum'-Zeit der Secession anschloß. Der Bildhauer und Medailleur schuf u. a. den Tuchmacherbrunnen (1928) auf der Wiener Tuchlauben, ein Nestroy-Denkmal vor dem Max-Reinhardt-Seminar (1929) sowie eine Marmor-Pietà für die Lueger-Gedächtniskirche auf dem Zentralfriedhof."

[aus: Pappernigg, Michaela (Bearb.): Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts, Bd. 4: S–Z, hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 2001, S. 151]