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Zbyněk Sekal

Zbyněk Sekal, Stein - Labyrinth (Sankt Margarethen), 1966, Sandstein, 20 × 78,5 × 42,5 cm, Belv ...
Zbyněk Sekal
Zbyněk Sekal, Stein - Labyrinth (Sankt Margarethen), 1966, Sandstein, 20 × 78,5 × 42,5 cm, Belv ...
Zbyněk Sekal, Stein - Labyrinth (Sankt Margarethen), 1966, Sandstein, 20 × 78,5 × 42,5 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 11915
© Bildrecht, Wien 2024
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    1923 Prag – 1998 Wien

    1923 Geboren am 12.07.1923 in Prag

    1934-1936 Realgymnasium, Prag

    1936-1938 Realschule, Prag

    1938-1940 Handelsakademie, Prag

    Bereits während seiner Studienzeit engagierte er sich in der Vereinigung der Freunde des demokratischen Spaniens (Společnost přátel demokratického Španělska), die die Idee der Internationalen Brigaden (Interbrigaden) gegen die Nationalisten im Spanischen Bürgerkrieg propagierte. Später war er für die linksorientierte Organisation der Nationalen Bewegung der arbeitenden Jugend (Národní hnutí pracující mládeže) aktiv. Nach der Kriminalisierung dieser Vereine und Bewegungen während des II. Weltkriegs und der Besatzung Tschechiens agierten diese Gruppen aus der Illegalität.

    1940 Buchhändlerlehre, Prag

    1940-1941 Handelsakademie, Prag

    Seit Beginn der Okkupation war er in der Widerstandsbewegung aktiv und für die Verbreitung antinazistischer Flugblätter wurde er noch vor dem Abitur in der Schule verhaftet und bis zum Kriegsschluss in KZs inhaftiert. Bis zu seiner Festnahme war er auch künstlerisch aktiv und traf sich zum Beispiel mit jungen Schriftstellern wie Zbyněk Havlíček, Robert Kalivoda, Rudolf Altschul und Libor Fára, die später 1943 die Surrealisten Gruppe „Spořilovští surrealisté“ gründeten.

    1941-1945 Gefängnis in Prag (Pankrác), Konzentrationslager Theresienstadt und Mauthausen. Im KZ Mauthausen befreundete er sich mit dem ebenfalls inhaftierten polnischen Künstler und Kurator Marian Bogusz.

    1945-1950 Nach dem Krieg studiert er Malerei an der Hochschule für Angewandte Kunst (Vysoká škola uměleckoprůmyslová, sgn. Umprum) Im Atelier von Professor František Tichý, später bei Professor František Muzika und Professor Emill Filla. 1947 unternimmt er seine erste Reise nach Paris, wo er die Internationale Surrealismus Ausstellung besucht und das Werk Jean Dubuffets für sich entdeckt. Der kommunistische Putsch 1948 und der Aufbruch in eine neue Totalität trifft ihn sehr hart, er bricht das Studium ab. Zu seinen Freunden gehören wichtige Künstler wie Miroslav Chlupáč, Zdeněk Palcr, Stanislav Podhrázský, Emila Medková und Mikuláš Medek. 1947 heiratet er die Kostümbildnerin Ludmila Purkyňová. 1948 Geburt seines Sohnes Jan.

    1951-1952 Arbeitet als Werbegraphiker und später Verlagsredakteur im Verlag für politische Literatur (Svoboda umbenannt). Seit den frühen 50er Jahren war er mit dem Philosophen Ivan Dubský befreundet und er selbst führt Tagebücher mit philosophischen Überlegungen.

    1952-1953 Militärdienst

    1953-1958 Wegen seiner Frau Umzug nach Bratislava, wo er an dem dortigen Kulturleben weniger teilgenommen hatte, stattdessen stets Kontakte zu seinen Künstlerfreunden in Prag pflegte. 1957 ist er Mitbegründer der Künstlerversammlung Skupina Máj 57 gemeinsam mit Ladislav Dydek, Jiří Marin, Jitka Kolínská, Robert Piesen, Richard Fremund, Jiří Rathouský, Dora Nováková, Jaromír Škrivánek, Vojta Nolč, Františe Chaun, Miloslav Chlupáč und Stanislav Podhrázský. Ihre erste Ausstellung fand am 31.05.1957 im Prager Gemeindehaus statt. Mitglied der Gruppe bleibt er bis zu ihrer Auflösung 1964. Er beschäftigt sich in dieser Zeit auch immer intensiver mit der Buchkunst und Übersetzt selbst Werke der deutschen Literatur und Philosophie ins Tschechische wie z.B. von Franz Kafka, Georg Büchner, Günter Grass, Ludwig Feuerbach, Karl Marx und anderen. Manuskripte seiner Übersetzungen schickt er seinen Freunden nach Prag, hauptsächlich dem Mikuláš Medek und dem Philosophen Egon Bondy.

    1958-1961 Rückkehr aus Bratislava nach Prag und Trennung von seiner Frau Ludmila. Unternimmt in dieser Zeit Reisen nach Moskau, Sankt Petersburg (1959) und Warschau und Danzig (1961).

    1961-1968 Er Heiratet seine zweite Frau Helena (aus dieser Ehe Sohn Ondrej). Während dieser Zeit Arbeitet er künstlerisch Intensiv in seinem Prager Atelier, hat viele Einzelausstellungen und nimmt Teil an internationalen Symposien wie Keramiksymposium in Gmunden (1964, 1965), Bildhauersymposium St. Margarethen (1966), Bildhauersymposium Vyšné Ružbachy (SR, 1967). Sowjetische Okkupation 1968 zwingt ihn letztendlich zur Emigration.

    1969 Emigration nach Deutschland. Von Oktober bis Dezember erhält er das DAAD Stipendium in Berlin.

    1970 Arbeiten an der Gestaltung einer Wand im David-Hansemann-Haus in Düsseldorf

    Ab September 1970 übersiedelt er nach Wien, wo er bis zu seinem Tod wohnhaft bleibt.

    1971 Einzelausstellung in der Galerie im Griechenbeisl Wien, (Zbyněk Sekal: Bilder und Skulpturen), in der Galerie Maerz in Linz und Teilnahme an der Gruppenausstellung Imago im Schloss Lengenfeld bei Krems.

    1972-1974 Lehrbeauftragter an der Akademie in Stuttgart

    1974 Heiratet seine Frau Christine und wird Mitglied der Wiener Secession.

    1977-1979 Arbeitet an der Innenausstattung in der Guthirtenkirche im Lustenau, Vorarlberg. Einzelausstellungen in der Neuen Galerie Graz, Museum in Bochum und im Museum des 20. Jahrhunderts in Wien.

    1980-1981 Stipendium des Stedelijk Museums in Amsterdam

    1984 Erhält den Preis der Stadt Wien für Bildhauerei

    1986 Seit diesem Jahr gießt er seine Skulpturen in Bronze in der Gießerei von Faust Bonvicini in Verona, ein.

    1988 Ausstellung in Studio Toni de Rossi in Verona, seitdem mehrmals in Jahren 1991, 1994

    1989 Einmonatige Reise nach Japan

    1994 Schwer erkrankt

    1995 Rückgabe der Werke aus Prag die Ihm während der sgn. Normalisation nach seiner Emigration konfisziert wurden.

    1997 Retrospektive in der Galerie der Hauptstadt Prag

    24.02.1998 Stirbt in Wien