Moriz (auch Moritz) Benedikt, geboren am 4. Juli 1835 in Eisenstadt, gestorben am 14. April 1920 in Wien, war ein österreichischer Neurologe und Hirnforscher jüdischer Abstammung. Er arbeitete als Professor für Neurologie an der Universität Wien und während des Zweiten Italienischen Unabhängigkeitskrieges (1859) sowie im Preußisch-Österreichischen Krieg als Physiker mit dem österreichischen Militär zusammen. Er war ein Spezialist auf dem Gebiet der Neuropathologie, nach ihm wurde das Benedikt-Syndrom benannt. Seine Forschungsergebnisse zu Gehirnfunktionen, neurologischen Störungen und Behandlungsmethoden (u. a. der Elektrotherapie und der Hypnose) veröffentlichte er seit 1875 regelmäßig in zahlreichen Schriften. Auch über die Anwendung von Pendeln und Wünschelruten zum Auffinden der von im so genannten "pathogenen Orte" schrieb er (1916 und 1917) Lehrbücher.

Literatur: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 (ÖBL). Bd. 1, Wien 1957, S. 69.

[Dietrun Otten, 2009]