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Die Rosenpflückerin

Anton Romako, Die Rosenpflückerin, um 1882/1884, Öl auf Leinwand, 89 x 66 cm, Belvedere, Wien,  ...
Die Rosenpflückerin
Anton Romako, Die Rosenpflückerin, um 1882/1884, Öl auf Leinwand, 89 x 66 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 1832
Dieses Werk ist Teil der Open Content Policy des Belvedere, ist zum Download freigegeben und unterliegt der Creative Commons Lizenzvertrag Creative Commons License CC BY-SA 4.0.

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  • Datierungum 1882/1884
  • Künstler*in (1832 Atzgersdorf bei Wien – 1889 Wien)
  • ObjektartGemälde
  • Material/TechnikÖl auf Leinwand
  • Maße
    89 × 66 cm
  • SignaturBez. links unten: A. Romako / Geneve
  • Inventarnummer1832
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • Inventarzugang1916 Ankauf Kunsthandel Fritz Gurlitt, Berlin
  • Die Kunstkritik verriss Romakos Bilder derart scharf, dass man sich fragt, wie er den Spott und die Beschimpfung ausgehalten haben mag, noch dazu, wo er unter dem Druck litt, die Existenz für sich und seine Kinder sichern zu müssen.

    Romako verließ Wien nach dem Scheitern seines "Tegetthoff" und musste zur Finanzierung eine Auktion seiner Werke veranstalten. Diese war allerdings auf Grund der schlechten Stimmung gegen ihn ebenfalls ein totaler Misserfolg: Er konnte kein einziges Bild verkaufen. Dennoch verließ er Wien und ließ sich, nach einigen Umwegen, in Genf nieder, wo auch "Die Rosenpflückerin" entstand. Dieses Bild gehört zu einer Reihe von Porträts, die farblich auf die scheinbar begleitenden Pflanzen akkordiert sind, wobei aber diese Pflanzen den Raum um die Figur ergeben und in enge Beziehung zur Person der Dargestellten gesetzt sind. Die farbliche Gestaltung ist reduziert, zurückhaltend und gerade dadurch expressiv: Mittels der Farbe wird ein Gefühl, eine Assoziation zur dargestellten Person manifestiert. In die Reihe dieser Porträts gehört auch das "Bildnis Mathilde Stern", die sich ebenfalls in einer Laube befindet.

    Im Genreporträt der "Rosenpflückerin" bricht Romako zudem mit dem traditionellen Hell-Dunkel-Prinzip der Porträtmalerei, er setzt eine helle Figur vor einen hellen Hintergrund. Diese Malweise hatte er bereits in Rom entwickelt, macht sie in diesen Genfer Bildnissen aber zur Regel bzw. verkehrt das Prinzip in sein Gegenteil (M. Stern: dunkel vor hell).

    Romako stellte in seinen Porträts den Menschen als Person in den Mittelpunkt. Palette, Komposition, Umgebung und Beiwerk ist vollkommen auf das Modell abgestimmt und der Darstellung des "Wesentlichen" untergeordnet. Die Charakterisierung der Person wird aber auch durch einen Naturalismus vollzogen, die dem Zeitgeschmack widerstrebte. Nicht allein das psychologische Erfassen, sondern auch das Festhalten des tatsächlich Sichtbaren war Romako wichtig.

    [Dietrun Otten, 2001]