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Das Ende des Stuwerschen Feuerwerkes am 7. Mai 1833

Johann Josef Schindler, Das Ende des Stuwerschen Feuerwerks am 7. Mai 1833, um 1833/1836, Öl au ...
Das Ende des Stuwerschen Feuerwerkes am 7. Mai 1833
Johann Josef Schindler, Das Ende des Stuwerschen Feuerwerks am 7. Mai 1833, um 1833/1836, Öl auf Leinwand, 68 x 94 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 2549
Dieses Werk ist Teil der Open Content Policy des Belvedere, ist zum Download freigegeben und unterliegt der Creative Commons Lizenzvertrag Creative Commons License CC BY-SA 4.0.

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  • Datierungum 1833/1836
  • Künstler*in (1777 St. Pölten – 1836 Wien)
  • ObjektartGemälde
  • Material/TechnikÖl auf Leinwand
  • Maße
    68 x 94 cm
  • SignaturUnbezeichnet
  • Inventarnummer2549
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • Inventarzugang1926 Übernahme aus dem Kunsthistorischen Museum, Wien
  • Der in St. Pölten geborene Johann Josef Schindler studierte ab 1790 an der Wiener Akademie der bildenden Künste in der Klasse für Landschaftsmalerei bei Johann Christian Brand. In seinen Landschaftsveduten zeigte er sich zeit seines Lebens dieser barocken Schulung verpflichtet, wobei der Einfluss seines Lehrers mehr im Formalen, denn in einer weiten, großartigen Naturauffassung erkennbar ist. Ein Nachwirken der barocken Tradition in Form eines nächtlichen Effektstücks ist auch im vorliegenden Werk evident: Dargestellt ist der Aufbruch der Zuschauerschar, die sich im Prater versammelt hatte, um an dem "Stuwer'schen Feuerwerksspektakel" teilzuhaben. Diese Volksbelustigung hatte bereits seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert Tradition. Johann Georg Stuwer hatte sie ins Leben gerufen und ließ auf der Jesuitenwiese im Prater dafür einen "Feuerwerksplatz" errichten: Vor einer Besuchertribüne erhob sich quasi als Bühne eine hoch aufragende Wand aus untereinander verbundenen waagrechten und senkrechten Latten. Aus zeitgenössischen Berichten geht hervor, dass die Pyrotechniker mit Hilfe ihrer unterschiedlichen Feuerwerksmaschinen darauf, gegen das Schwarz des Nachthimmels hin, Sprüche, figurale Szenen, ja sogar Landschaftsausblicke "zaubern konnten"; anhand von Kampfdarstellungen wurde mitunter sogar zum aktuellen Kriegsgeschehen Stellung genommen. Von Stuwers Nachfahren weitergeführt, konnte sich das Wiener Publikum bis in die achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts, mit einer kurzen Unterbrechung im Revolutionsjahr 1848, an diesen Feuerwerksvorführungen erfreuen. Traditionellerweise wurde das Spektakel mit einer heftigen "Kanonade" abgeschlossen, worauf sich die Besuchermenge entlang der durch aufgesteckte flammende Pechpfannen gekennzeichneten Wege durch den Prater-Wald in Richtung Stadt in Bewegung setzte. Das vorliegende Bild erzählt von dem tragischen Ereignis am 7. Mai 1833, als das Feuerwerk vorzeitig abgebrochen werden musste, da die nahegelegenen Praterhütten durch Brandstiftung in Flammen aufgegangen waren. Während die Dramatik des Geschehens in den vom Feuer rot gefärbten Wolken und dem Durcheinander in der Bevölkerung zum Ausdruck kommt, erhält die Darstellung durch die Festnahme der Brandstifter links vorne anekdotischen Charakter.

    Quellen: Materialsammlung zu einem Österreichischen Künstlerlexikon, zusammengetragen von Rudolf Schmidt, Bibliothek der Österreichischen Galerie Wien.

    Literatur: Reischl, F.: Wien zur Biedermeierzeit, Wien 1921, S. 98 ff.

    [Sabine Grabner, in: Dies.: Romantik, Klassizismus, Biedermeier. In der Österreichischen Galerie Belvedere, 2. verb. Aufl. Wien 1997, S. 96-97]