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Blumenstillleben mit Spatz und Weinranke

Josef Lauer, Blumenstillleben mit Stieglitz und Weinranke, 1848, Öl auf Leinwand, 90 x 74 cm, B ...
Blumenstillleben mit Spatz und Weinranke
Josef Lauer, Blumenstillleben mit Stieglitz und Weinranke, 1848, Öl auf Leinwand, 90 x 74 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 7917
Dieses Werk ist Teil der Open Content Policy des Belvedere, ist zum Download freigegeben und unterliegt der Creative Commons Lizenzvertrag Creative Commons License CC BY-SA 4.0.

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  • Still Life with Flowers, Sparrow and Vine Branch
  • Datierung1848
  • Künstler*in (1818 Wien – 1881 Wien)
  • ObjektartGemälde
  • Material/TechnikÖl auf Leinwand
  • Maße
    90 x 74 cm
  • SignaturSign. und dat. links unten: Jos: Lauer pinx: 1848
  • Inventarnummer7917
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • Inventarzugang1987 Übernahme aus dem Kunsthistorischen Museum, Wien
  • Die prächtigen Blumen- und Früchtebouquets, die im frühen 19. Jahrhundert in der Kaiserstadt Wien entstanden sind, können nicht als eine wienerische Erfindung bezeichnet werden. Es handelt sich hier vielmehr um das Aufgreifen eines in der niederländischen Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts zur Höchstform geführten Bildtypus. Die Wiener Künstler kannten viele dieser Werke von den Sammlungen des österreichischen Adels, der Akademiegalerie und der kaiserlichen Gemäldegalerie. Von diesen prächtigen Arrangements wurde schließlich auch die Bedenkenlosigkeit in der Auswahl von Blumen und Früchten übernommen, die zumeist nach farblichen und formalen Kriterien erfolgte, selten aber der Realität entsprach, denn viele der im Gemälde vereinten Pflanzen finden in Realität nie zueinander, da sie zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Maßgeblich für diese optischen und farblichen "Feuerwerke" war der Geschmack des Käufers, sowie dessen Neigung zum Dekorativen. Als Basis für eine optimale Kombination wurden demzufolge Studienblätter von Blumen herangezogen, die sowohl in der Blumenmalschule der kaiserlichen Akademie der bildenden Künste als auch in den diversen Gewächshäusern vorhanden waren. In Verbindung mit prunkvollen Vasen, Pokalen oder Kleinskulpturen, hinterfangen von Landschaftsausblicken oder bedeutenden Gemälden der Vergangenheit entwickelten sich diese Darstellungen schließlich zu phantasiereichen Gebilden, die dem Bedürfnis des Kunden nach Repräsentation entsprachen. Sie galten als Schmuckstücke, als Zierde des Salons. Die wienerische Note in diesen Gemälden zeigt sich in der satten Farbigkeit und einer nahezu haptisch-sinnlichen Präsenz des Sujets. Bemerkenswert bei den Stillleben von Josef Lauer ist auch die Aufnahme von Vögeln und Insekten in seinen Bildern.

    [Grabner 2010]