Endlos weit erstreckt sich das trockene Getreidefeld in die Tiefe hinein. Mit breiten Pinselstrichen schildert Koller-Pinell die Strukturen der Landschaft und die Körper der Menschen. Sie sind mit der Ernte beschäftigt, allerdings lebt die Darstellung mehr vom Farbklang und von der geordneten Komposition, als dass sie das Leid oder die Würde schwerer Arbeit zeigt. Wie hier nähert sich Koller-Pinell ihren Motiven oft mit empathischer Distanz, woraus sich eine melancholische Grundstimmung ergibt. Die Malerin gehört schon vor 1900 zur künstlerischen Elite Österreichs. Sie nimmt an den wichtigsten Wiener Ausstellungen teil und ist später auch international – etwa auf der Weltausstellung in Chicago – präsent.