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Christus am Kreuz

Martin Johann Schmidt, Christus am Kreuz, um 1780, Öl auf Leinwand, 95 x 71 cm, Belvedere, Wien ...
Christus am Kreuz
Martin Johann Schmidt, Christus am Kreuz, um 1780, Öl auf Leinwand, 95 x 71 cm, Belvedere, Wien ...
Martin Johann Schmidt, Christus am Kreuz, um 1780, Öl auf Leinwand, 95 x 71 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 4033
Diese Bilddateien werden ausschließlich für privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt. Für jegliche Art von Veröffentlichung/ kommerzieller Nutzung kontaktieren Sie bitte unsere Reproabteilung.
  • Entwurf für ein Seitenaltarbild der ehemaligen Stiftskirche von Spital am Pyhrn
  • Datierungum 1780
  • Künstler*in (1718 Grafenwörth – 1801 Stein an der Donau)
  • ObjektartGemälde
  • Material/TechnikÖl auf Leinwand
  • Maße
    95 x 71 cm
  • SignaturUnbezeichnet
  • Inventarnummer4033
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • Inventarzugang1946 Ankauf Viktor Winkler, Graz
  • Es ist Karfreitag zur neunten Stunde. Christus hat am Kreuz sein Leben ausgehaucht. Eben noch hatte er gerufen: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“. Dann schrie er noch einmal auf, und das Leben wich aus ihm.

    Der Kremser Schmidt schuf im Lauf von mehr als vier Jahrzehnten zahlreiche Altarbilder, die den für die christliche Glaubenslehre essenziellen Tod Christi am Kreuz zeigen. Diese reichen von den 1757 datierten Seitenaltarbildern für die Pfarrkirchen in Pfaffendorf und Sallapulka bis hin zu jenen für Hafnertal und Gresten, die in den Jahren 1800 und 1801 entstanden. Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich um den Entwurf für das Seitenaltarbild der ehemaligen Stiftskirche in Spital am Pyhrn. Für dieses Gotteshaus schuf Martin Johann Schmidt im Jahr 1781 insgesamt vier Altarbilder. Zum Kreuzaltar existiert darüber hinaus ein Oberbild, das, als alttestamentarische Anspielung auf den Opfertod Christi, die Opferung Isaaks zeigt.

    Bemerkenswert bei der Betrachtung sämtlicher Versionen ist, dass der Künstler dabei keine Wiederholungen geschaffen hat, sondern das Thema jeweils variierte. Sei es in der Anzahl der Personen, die das Kreuz umgeben, sei es in der Art und Weise, wie Maria Magdalena dem Kruzifix nähertritt. Im vorliegenden Fall nähert sie ihr Haupt den Füßen Christi, die sie sorgsam mit ihren Händen berührt.

    Erstaunlich ist das Format dieses Werks, das prinzipiell als vorbereitende Arbeit für das Altarbild eingestuft werden kann. Üblicherweise sind derartige Skizzen in ihren Ausmaßen nämlich deutlich geringer. In der Größe vergleichbare Darstellungen existieren in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen (88 x 58 cm, 1775 zu datieren) sowie im Benediktinerstift Seitenstetten (127 x 77 cm), wobei diese monogrammiert und 1787 datiert ist und daher ein selbstständiges Werk darstellt. Der Grund, warum das Gemälde des Belvedere in diesen Ausmaßen konzipiert wurde, mag darin liegen, dass von vornherein eine Weiterverwendung als Andachtsbild intendiert war. [Georg Lechner, 4/2020]