Ab den 1960er-Jahren arbeitet der Maler und Aktionskünstler Hermann Nitsch an seiner Idee des Orgien-Mysterien-Theaters. Das Konzept vereint Schauspiel, Kult, Musik und Malerei und führt auf sinnliche, ritualhafte und provokante Weise zur Beschäftigung mit der eigenen Existenz. Wesentlich für die Inszenierung ist der extrem körperlich-gestische Einsatz von Farbe oder Tierblut, den Nitsch aus dem Wiener Aktionismus heraus weiterentwickelt. Dieses rund sechs Meter lange Werk entsteht im Sommer 1983 im Rahmen der 16. Malaktion auf Schloss Prinzendorf. Als unbekümmert, frisch und spontan beschreibt Nitsch selbst die Aktion, bei der er mit bloßen Händen eimerweise blutrote Farbe auf die an die Wand gespannte Leinwand aufbringt.