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B-Thing

Künstlergruppe gelatin, B-Thing, 2000, Abzug auf Fujiflex (7-teilig), 40 x 60 cm, Belvedere, Wi ...
B-Thing
Künstlergruppe gelatin, B-Thing, 2000, Abzug auf Fujiflex (7-teilig), 40 x 60 cm, Belvedere, Wi ...
Künstlergruppe gelatin, B-Thing, 2000, Abzug auf Fujiflex (7-teilig), 40 x 60 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 9613b/2
© Bildrecht, Wien 2024
Diese Bilddateien werden ausschließlich für privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt. Für jegliche Art von Veröffentlichung/ kommerzieller Nutzung kontaktieren Sie bitte unsere Reproabteilung.
  • Aus der Serie "World Trade Center"
  • Datierung2000
  • Künstler*in (gegründet 1990)
    Künstler*in (geboren 1968 in Wien)
    Künstler*in (geboren 1970 in Wien)
    Künstler*in (geboren 1970 in Wien)
    Künstler*in (geboren 1971 in Wien)
  • ObjektartFarbfoto
  • Material/TechnikAbzug auf Fujiflex (7-teilig)
  • Maße
    40 x 60 cm
  • Inventarnummer9613b/2
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • CreditlineAnkauf aus Mitteln der Galerienförderung des Bundes
  • Inventarzugang2001 Ankauf Galerie Meyer Kainer, Wien
  • Am 19. März 2000 zwischen 6.15 und 6.30 Uhr traten gelatin aus einem Stipendiatenatelier im 91. Stock des World Trade Centers (WTC) in New York auf einen selbstgebauten und -installierten Balkon hinaus. Der Balkon war aus Holz und gerade groß genug, um einer Person Platz zu bieten. Als die Begehung zu Ende war, wurde der Balkon wieder abgebaut und die Fassade geschlossen. Von der Öffentlichkeit unbemerkt war mit dieser Aktion ein Projekt durchgeführt worden, das nur unter strenger Geheimhaltung zu planen und zu realisieren gewesen war. Zuerst mussten die Baumaterialien durch gezielte Ablenkung des Hauspersonals unbemerkt durch die Sicherheitseinrichtungen im Eingangsbereich transportiert werden. Danach mussten die Arbeiten unentdeckt bleiben, auch gegenüber den Stipendiaten der anderen Ateliers. Dem Perfektionismus und dem Anspruch von Macht in der Architektur des WTC setzten gelatin mit ihrem roh gezimmerten Provisorium ein Bekenntnis zum Provisorischen, zur Einfachheit und zur Risikobereitschaft entgegen. Aus vorangegangenen Recherchen war deutlich geworden, dass die Außenskulpturen des WTC nicht nur der ästhetischen Überhöhung des öffentlichen Raumes dienten, sondern zugleich auch getarnte Zufahrtssperren waren, die Angriffe durch terroristische Gruppen verhindern sollten. So wurde im Zuge eines auf Ablenkung und Täuschung basierenden Kunstprojekts deutlich, dass die auf das WTC Bauwerk bezogene Kunst ohnehin im Dienst des Täuschens und Tarnens stand. Den terroristischen Zugriff auf das Gebäude durch getarnte Kunst zu verhindern, fand in gelatins Vorgangsweise ein entwaffnendes Gegenbild, das nur noch schärfer wird, wenn diese Arbeit nach den Ereignissen von 9/11 einer Neuansicht unterzogen wird.

    [Bettina Steinbrügge, 11/2011]