Dictio Pii
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- Permalinkhttps://sammlung.belvedere.at/de/objects/10591/dictio-pii
IIIF
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- Datierung2001
- ObjektartFilm; DVD
- Material/Technik35 mm Film (Transfer auf DVD), Farbe, Ton, 16 min (Loop)
- MaßeFilm/Video-Dauer: 16 Min.
- Inventarnummer9662
- Standort Derzeit nicht ausgestellt
- CreditlineAnkauf aus Mitteln der Galerienförderung des Bundes
Zentrale Themen im künstlerischen Oeuvre Markus Schinwalds sind Körper und Psyche des Menschen sowie deren Unvollkommenheiten und Unzulänglichkeiten, häufig inszeniert der Künstler diese in Arbeiten, in welchen das Unheimliche eine tragende Rolle einnimmt. In seinem Film "Dictio Pii" wandeln sieben Protagonisten durch ein Hotel. Trotz eines stark narrativen Charakters ist keine logische oder dramaturgische Abfolge der teils kafkaesken Szenen zu erkennen, einzig durch den gemeinsamen Schauplatz sind sie lose miteinander verbunden. Es wirkt, als habe man die Schlüsselszenen eines Films aneinandergereiht. Die Grundstimmung ist geprägt von einer unheimlichen und unheilvollen, tief beklemmenden Atmosphäre, diese wird durch eine treibende musikalische Begleitung verstärkt. Die Menschen in "Dictio Pii" wirken in ihrem Agieren unfrei und zwanghaft, teilweise sogar fremdbestimmt, Prothesen und einschränkende Eingriffe an Körper und Kleidung zwingen sie zu artifiziellen Gesten und Haltungen. Durch die Darsteller selbst erfährt der Betrachter nichts über die Motive ihres rätselhaften Tuns, sie bewegen sich in einer nonverbalen Welt, einzig die repetitive textliche Unterlegung des Films scheint Auskunft über Befindlichkeit und Selbstwahrnehmung zu geben: „[…] living in the sensation of being everything and the certitude of being nothing […] we are deranged.“ Markus Schinwald konstruiert und inszeniert eine kühle Wirklichkeit, nimmt Anleihen bei der darstellenden Kunst – seine Prothesen und Apparate wirken wie Maskierungen –, lädt die Szenerien durch Musik und ein wiederholt vorgetragenes kryptisches Textstück zusätzlich auf. Durch verschiedene raffiniert aufeinander abgestimmte und choreografierte Medien entsteht so ein komplexes Wirkungsgefüge.
[Véronique Aichner, 10/2011]
- 2003 Ankauf Galerie Georg Kargl, Wien
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