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Herrenporträt

Michael Moritz Daffinger, Herrenporträt, um 1835, Öl auf Leinwand, 71,5 x 53,5 cm, Belvedere, W ...
Herrenporträt
Michael Moritz Daffinger, Herrenporträt, um 1835, Öl auf Leinwand, 71,5 x 53,5 cm, Belvedere, W ...
Michael Moritz Daffinger, Herrenporträt, um 1835, Öl auf Leinwand, 71,5 x 53,5 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. Lg 1097
Diese Bilddateien werden ausschließlich für privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt. Für jegliche Art von Veröffentlichung/ kommerzieller Nutzung kontaktieren Sie bitte unsere Reproabteilung.
  • Datierungum 1835
  • Künstler*in (1790 Wien – 1849 Wien)
  • ObjektartGemälde
  • Material/TechnikÖl auf Leinwand
  • Maße
    71,5 x 53,5 cm
  • SignaturSign. unten rechts: M. Daffinger
  • InventarnummerLg 1097
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • Creditline1996 Leihgabe des Vereins der Freunde der Österreichischen Galerie Belvedere
  • Inventarzugang1996 Dauerleihgabe Verein der Museumsfreunde, Wien
  • "Nach seiner Ausbildung als Porzellanmaler in der Wiener Porzellanmanufaktur und dem Studium an der Wiener Akademie der bildenden Künste wandte sich Daffinger bald dem Malen von Porträtminiaturen zu. Schon zur Zeit des Wiener Kongresses waren seine Werke sehr gefragt, und es fiel ihm nicht schwer, sich neben dem berühmten französischen Miniaturisten Jean-Baptiste Isabey zu behaupten, der sich anlässlich dieses bedeutenden politischen Ereignisses in Wien aufhielt. Es ist überliefert, dass Daffinger bei diesem sogar 'Werkspionage' betrieb, indem er sich porträtieren ließ, um die Technik des Meisters kennenzulernen. Daffingers exzellente Pinselführung, sowie seine Fähigkeit, den Charakter des Dargestellten herauszuschälen, erfuhr in der Komposition und im geschmackvollen Arrangement eine weitere Bereicherung durch den Wiener Aufenthalt des englischen Porträtmalers Sir Thomas Lawrence (1819). Bereits in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts war Daffinger zu einem der bedeutendsten Maler der Kaiserstadt avanciert und es war Mode, sich von ihm porträtieren zu lassen. Seine Auftraggeber reichten vom vornehmen Bürgertum bis hin zum Hochadel, und selbst bei Hof genoss er – trotz seines rauen Wesens – hohe Beliebtheit.

    Bilder in großem Format sind von Daffingers Hand nur wenige bekannt. Wie das Porträt des jungen Mannes, das 1996 mit Hilfe des Vereins der Museumsfreunde in Wien für die Österreichische Galerie im Belvedere erworben werden konnte, beweist, vermochte der Maler aber trotz der veränderten Dimensionen auch hier die Spannung in Bildaufbau und Malweise zu erhalten. Um wen es sich bei dem Dargestellten handelt, ist nicht überliefert. Leicht seitlich gewandt blickt er den Betrachter listig aus den Augenwinkeln an. An Lawrence gemahnen in der Darstellung sowohl der duftig angedeutete Landschaftsausblick, über dem sich ein in Dämmerung begriffener Himmel erhebt (ein Gestaltungsmittel, das bei Daffinger nicht selten anzutreffen ist), als auch der großzügig um die Schultern gelegte Mantel. Die Ausgewogenheit in der Komposition lässt dabei jedoch fast die starre Haltung des Oberkörpers übersehen, der sich dem 'schwungvollen Diktat' der Draperie zu unterwerfen scheint."

    [aus: Grabner, Sabine: Moritz Michael Daffinger. Männliches Porträt, in: Neuerwerbungen. Meister von Heiligenkreuz bis Elke Krystufek, Ausst. Kat. Österreichische Galerie Belvedere, Wien 15.09.–21.11.1999 (Wechselausstellung der Österreichischen Galerie, 224), S. 32 f.]